Ist Theater wichtig auch für Abtenau?
ABTENAU / THEATERFESTIVAL
14/06/12 Theater sei als Begriff „im Sprachgebrauch jeder Kultur präsent“, so Carl Philip von Maldeghem am Mittwoch (13.6.) bei der Eröffnung des Festivals „Abtenau ist Bühne“. „Eine Aufführung heißt auch Vorstellung. Gemeinsam stellen wir uns eine andere Welt vor.“
Das Theater sei „angeblich seit 2000 Jahren in der Krise“, so der Intendant des Salzburger Landestheaters. „Das heißt, dass das Theater Erfahrung mit existentiellen Themen hat. Mit der Krise und ihrer Bewältigung. Genau das spielen wir jeden Abend durch – mit Visionen.“ Theater als ein Ort, an dem man träumen kann – das klinge zunächst weltfremd. Es gehe aber ums „Durchspielen“ von Lebenssituationen, und in diesem Sinn sei „ein prägendes Element jeder Gesellschaft“. Weil es die „Art und Weise wie wir alle die Welt betrachten“ verändere, sei es umso wichtiger, dass diese „gemeinsame Gedanken- und Herzensarbeit überall auf der Welt nicht nur in den Hauptstädten passiert. Sie stärkt immer auch die eigene Identität einer Person, aber auch eines Ortes.“
Carl Philip von Maldeghem sprach in seiner Impulsrede zur Eröffnung des Theaterfests in Abtenau, bei dem bis Sonntag (17.6.) immerhin 120 Akteure aus fünfzehn Ländern zugegen sind, auch das „Netz sozialer Beziehungen“ an, das bei solchen Unternehmungen geknüpft werde, „ein Netz gemeinsamer Erfahrung und Freundschaften“. Das sei „besser als irgendeine Art von Social Media: Ja, wir benützen Social Media, um in Kontakt zu bleiben. Aber wir werden uns nicht von ihnen benützen lassen. Auch das lehrt uns das Theater.“
Entscheidend fürs Theaterspielen sei die Leidenschaft, „mit ihr kommt alles andere, nämlich die Idee, auf welche Art und Weise man etwas darstellt, die Bereitschaft, Phantasie und Handwerk, Kreativität und Fleiß zu einer Vision zu vereinigen.“ In sofern gebe es keinen Unterschied zwischen professionellen und nicht professionellen Künstlern. „Das Element des Spielens und der Leidenschaft ist immer das Gleiche.“ Veronika Pernthaner als Gründerin und Leiterin des Festivals sei „eine leidenschaftliche Botschafterin der Theateridee“. (dpk)
