asdf
 

Das Bestmögliche aus den Laiensängern herausholen

HINTERGRUND / RADSTADT / HOFHAIMER PROJEKTCHOR

01/06/12 „Das gemeinsame Erarbeiten des Werkes verbindet uns Sängerinnen und Sänger ungemein, in musikalischer Hinsicht, genauso wie auch gemeinschaftlich“, sagt Hiltrud Göschel. Die Arzthelferin aus Schwarzach singt seit 2005 beim Projektchor für die Hofhaimer Tage in Radstadt mit.

altDas ist ja kein bescheidenes Singen, der Dirigent Bernhard Schneider setzt auf Herausforderung: Mögen Haydns „Schöpfung“ oder Mendelssohns „Elias“ noch realistisch sein für Laienchöre – bei Brahms‘ „Deutschem Requiem“ und dem Verdi-Requiem sehen die Anforderungen schon anders aus. All diese Werke sind schon bei den Hofhaimer Tagen in Radstadt erklungen. Am kommenden Sonntag (3.6.) halten die rund fünfzig Sängerinnen und Sänger die Noten für Beethovens Messe in C-Dur in Händen.

„Von der ersten Probe bis zum Auftritt ist eine große Veränderung spürbar. Es hängt natürlich vom jeweiligen Werk ab. Die ‚Schöpfung’ von Haydn ist sicher den meisten Sängerinnen und Sängern schon relativ geläufig, doch die diesjährige C-Dur Messe von Beethoven verbirgt einige Feinheiten, die bis zur letzten Probe auszuarbeiten sind.“ So beschreibt Alois Weissenbacher, ein Lehrer aus Altenmarkt, die Arbeit im Projektchor. Er ist ein „alter Hase“ in dem Ensemble. Schon 1997 war er dabei, als Bernhard Schneider das Ensemble gründete. „Da sich der Chor aus Mitgliedern verschiedenster Chöre von Liezen, Gastein bis Salzburg zusammensetzt, ist es immer wieder faszinierend, wie Bernhard Schneider in relativ kurzer Zeit so einen einheitlichen Klangkörper zusammenschweißt.“ Auch der historische Zusammenhang werde den Sängern vermittelt, sagt Weissenbacher, und das sei sehr entscheidend für den Ausdruck.

Ziel ist ja das aktive Einbinden der regionalen Bevölkerung in künstlerische Projekte für die Paul Hofhaimer Tage. Die Laien profitieren an der Zusammenarbeit mit Berufsmusikern. Jedes Jahr kommen neue, interessierte Mitglieder hinzu. Bernhard Schneider sei „ein begnadeter Musiker, der es versteht, uns Sängern von der ersten Minute an zu motivieren“, schwärmt Hiltrud Göschel. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen im Chor freuten sich jedes Jahr aufs Neue auf die sechswöchige Probenarbeit, in der „das Bestmögliche aus uns Laiensängern“ herausgeholt werde.

Seit 2006 wird das jeweilige große Chorwerk in der Produktionshalle der Fa. k-tec aufgeführt, ein sehr ungewöhnlicher Ort, wie auch Alois Weissenbacher findet: „Gerade sakrale Werke in einer Produktionshalle aufzuführen hat etwas Abstraktes“, sei also Herausforderung und Erlebnis zugleich. Für einen Abend wird die Produktionshalle, in der tagtäglich Kunststoffplatten und Plexiglasteile geformt, geschmolzen und weiterverarbeitet werden, in einen Konzertsaal verwandelt. (Das Interview führte Clara Schneider)

Beethoven, Messe in C-Dur und Symphonie Nr. 5 in c-Moll. Hofhaimer Projektchor und Orchester, Leitung Bernhard Schneider. – Am Sonntag 3.6. um 19 Uhr in der Produktionshalle Fa. k-tec, Radstadt. – Karten beim Tourismus Verband Radstadt und beim Kulturkreis Das Zentrum.
Die Hofhaimer Tage dauern bis 9. Juni. - www.das.zentrum.at
Bild: Das Zentrum

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014