Doch zu früh das „Aus“ erklärt?
HINTERGRUND / LUNGAU / KUBUS 1024
27/10/11 Der Bürgermeister der Gemeinde Tamsweg hat zwar schon vor einer Woche erklärt, dass der „Kubus 1024“, das so wichtige Kunsthaus für den gesamten Bezirk Lungau, für die Gemeinde unerschwinglich sei, und das Projekt abgeblasen. Der Gemeinderat sieht die Sache jetzt doch anders.
Bei der Sitzung des Gemeinderates dieser Tage wurde die Entscheidung von Bürgermeister Alois Lankmayer (ÖVP) und der Gemeindevorstehung auf Antrag der Fraktionen von SPÖ, FPÖ und Grüne revidiert und dem Projekt damit noch eine neue Chance gegeben.
Ginge es mit rechten Dingen zu, dann wäre im zeitgenössischen Kulturhaus für die Region Lungau mit ihren 22.000 Einwohnern schon Betrieb. Im September 2011, also vor einem Monat, hätte der „Kubus 1024“ eröffnet werden eröffnet werden sollen. Tatsächlich wird immer noch diskutiert, ob man ihn überhaupt haben will und ob man ihn sich leisten kann.
Die Pläne sind jetzt jedenfalls fertig, einem Baubeginn nach mehrmaliger Verzögerung stünde nichts mehr im Wege, hätte nicht Bürgermeister Alois Lankmayer ob der laufenden Betriebskosten kalte Füße bekommen und das Haus für Zeitkultur in der Vorwoche bei der Sitzung der Gemeindevorstehung mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ zu Fall gebracht.
Diese „Fehlentscheidung“ wurde durch einen Antrag von SPÖ, FPÖ und Grünen Tamsweg im Gemeinderat nun „letztendlich einstimmig aufgehoben“, meldet der Dachverband Salzburger Kulturstätten. Die Gemeinde wolle das „Aus“ noch einmal überdenken und habe sich dafür eine zeitliche Frist bis 14. November 2011 gesetzt.
Bis dahin soll ein Expertengremium aus Vertretern der Gemeinde und der Benutzergruppen (Kulturaktivisten und Sportvereine) noch einmal eine neue Kalkulation für die Betriebs- und Investitionskosten vorlegen.
Der Kubus soll ja in unmittelbarer Nachbarschaft zur ebenfalls neuen Mehrzweckturnhalle entstehen. Das Land Salzburg würde sich tatkräftigst engagieren, nämlich mit siebzig Prozent der Gesamtbaukosten.
„Wir haben in dieses Zukunftsmodell bereits drei Jahre Planung und entsprechende Energie gelegt“, so Robert Wimmer. „An der nötigen Kreativität für die nun noch geforderten Einsparungen wird es von Seiten des Kulturvereines sicher nicht scheitern“, zitiert der Dachverband Salzburger Kulturstätten den Obmann der Lungauer Kulturvereinigung. Sie wäre ja der Betreiber des „Kubus 1024“ mit Veranstaltungssaal, Proberäumen, Lagerkapazitäten, Büro und insgesamt vier Kultur-Arbeitsplätzen.
Trotz der Verzögerungen dürfe man sich im Lungau die Chance auf ein modernes Kunsthaus in der Region nicht entgehen lassen, so der Dachverband.
(Dachverband Sbg. Kulturstätten)