Neue Landschaften für Schubert
RADSTADT / PAUL HOFHAIMER TAGE
27/05/11 Gerade bei Schubert sind das Volkstümliche und das Abgründige oft verdächtig nahe beieinander. Helmut Jasbar, der heute, Freitag (27.5.), bei den Paul Hofhaimer Tagen in Radstadt die Eröffnungsrede hält, wird am Samstag im Schloss Höch (Flachau) kreativ mit Schubert umgehen.
Helmut Jasbar lebt in Wien und arbeitet als Musiker, Komponist, Autor und Musikdramaturg. Als Gitarrist gastiert er international, sowohl in klassischem als auch in Jazz-Kontext. Er ist Gestalter von Ö1-Sendungen wie "Pasticcio“, „Spielräume“ oder „zeitton“.
Schuberts volkstümliche musikalische Seite will er in einen neuen Hörzusammenhang stellen: „Indem man die Ländler, diese prägnanten, fast aphoristischen Miniaturen von ihrem gewohnten Korsett der leichten, unverbindlichen Unterhaltungsmusik befreit, wird eine neue Aufmerksamkeit, ein ‚Aufhorchen‘ möglich.“ Im neuen Instrumentalgewand, in den neuen Arrangements von Helmut Jasbar „zeigen sich die Ländler als das, was sie sind: brüchige Miniaturen voll Melancholie, modern in ihrem flüchtigen, skizzenhaften Gestus, dem japanischen Haiku näher als dem Tanz.“ Jasbar entdeckt heutiges Potential in Schuberts Tanzsätzen: „Es ist, als wäre ihre Welt nicht vor, sondern nach der Moderne angesiedelt.“
Im Schloss Höch musiziert das Ensemble „Birds of Vienna“, mit Heidelinde Gratzl (Akkordeon), Melissa Coleman (Violoncello) und Helmut Jasbar (Gitarre). (Das Zentrum/dpk-krie)