Zehn Tage gemeinsam
HALLEIN / SALINEN-SYMPOSIUM 2010
15/09/10 Zum dritten Mal - nach 2005 und 2006 - hat die Galerie im Traklhaus unter Dietgard Grimmer heuer in Hallein das Salinen-Symposium veranstaltet. Beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Künstler arbeiteten zehn Tage lang gemeinsam in der alten Saline.
Von Michael Russ
Die Arbeitstische wirken in der großen Halle der alten Saline ein bisschen verstreut und verloren und vermitteln auf den ersten Blick nicht den Eindruck von Zusammenarbeit. Bald wird aber klar, dass ein reger Austausch herrscht und es sich hier keinesfalls um streng abgegrenzte Reviere handelt. Der Maler Georg Bernsteiner erklärt: „Wenn wir hier nur jeder für sich arbeiten wollten, wären wir in unseren eigenen Ateliers geblieben, es geht um Austausch und Zusammenarbeit. Dabei meine ich wirklich Austausch, es ist überhaupt nicht so, dass alles von den nicht behinderten zu den behinderten Künstlern fließt, sondern auch umgekehrt.“
Dem Fotokünstler Konrad Rainer ist es wichtig, dass das Salinen-Symposium unter dem richtigen Aspekt gesehen wird: „Wir sind hier nicht als Betreuer oder Betreute, sondern wir gehen in diesen zehn Tagen einer ernsthaften, künstlerischen Arbeit nach. Wir alle neun.“ Diese neun Künstler sind die Maler Georg Bernsteiner, Martin Koch, Harry Mayrhofer und Yang Liming, die Keramikerin Marianne Ewaldt, die Bühnenbildnerin und Filmemacherin Stephanie Winter, sowie die Fotokünstler Christa Kempf und Konrad Rainer.
Wie sehen Zusammenarbeit und Austausch nun aus: Gemeinsame Arbeit an Bildern, Foto-Dokumentation der Arbeit (auch mit Großbildkamera und Lochkamera), Yang Liming gibt Kalligraphie-Unterricht, Stephanie Winter kostümiert, filmt und fotografiert andere Teilnehmer und Martin Koch fertigt nach so entstandenen Fotos Gemälde an, man erprobt nach Anleitung von Marianne Ewaldt Keramiktechniken, usw. Natürlich muss bei all dem auch Zeit bleiben für gemeinsame Essen und gemeinsame Ausflüge, um auch auf diese Weise das Zusammengehörigkeitsgefühl zu verstärken.