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Am Broadway im Lungau?

HINTERGRUND / THEATERPROJEKT "IM UNTERBERG"

02/07/10

"Mein Gedanke geht dahin, es nach den USA zu senden, New York „On Broadway“, wo man Theaterexperimente ohne jede feste Größe macht." Das hat der legendäre Thomataler Pfarrer Valentin Pfeifenberger 1971 unter sein Text-Konvolut "Im Untersberg" geschrieben.

alt"Ein Stück der Superlative", schwärmt Elisabeth Strauß, die für die Aufführungen des Stücks "Im Untersberg" (ab 17. Juli in Thomatal und Tamsweg) Bühne und Kostüme geschaffen hat: Der Theatertext erscheine ihr "surrealistisch, wie Bilder von Dali", aber auch "so absurd, wie ein Theaterstück von Jonesco. Es hat die Symbolik eines Bildes von Chagall. Und wenn ich an die Komik der Texte denke, kommt mir Nestroy in den Sinn."

Das Theater Mokrit und die Querschläger nehmen sich dieses Stücks an. Der oft als "Lungauer Bischof" bezeichnete und 2004 verstorbene Thomataler Pfarrer Valentin Pfeifenberger – ein so volkstümliches wie querdenkerisches und schon auch etwas verschrobenes Original - hat in drei Jahrzehnten ein riesiges Konvolut an verschiedensten historischen Geschichten, Versen und Theaterszenen erstellt, das er als "Zeitrusticale" bezeichnet und 1971 unter dem Titel "Im Untersberg" veröffentlicht hat. Jedes Jahr am 15. August wurde ein kleiner Teil davon als kurzes Kinderstück mit Thomataler Kindern aufgeführt.

Robert Wimmer und Gerard Es haben nun ein neues Stück, frei nach den vorhandenen Textmaterialien geschaffen. "Es entstand ein modernes Lungauer Volkstheaterstück im besten Sinne", sagt Wimmer. "Liebe, Glaube, Gier, altFreude, kurzum alle menschlichen Emotionen sollen angesprochen werden", berichtet Regisseur Gerard Es, für den das Stück "gleichsam eine Reise ins Innere des Untersbergs" ist, "wo neben dem schlafenden Kaiser Karl auch viele geheime Schätze verborgen sind".

Den Archetypus von aus der Zeit gestellten Wesen, die in einem Berg schlummern und deren Entdecken bzw. Erscheinen großen Einfluss auf die Geschicke der Menschen hat, gibt es in fast allen Kulturen dieser Welt, von den Traumzeiten der Aborigines Australiens bis

zu den nordischen Sagen. Fritz Messner von den Querschlägern sieht in den uralten Bildern und Figuren, die Pfarrer Pfeifenberger in seine Texte integriert hat, "Projektionen von grundlegenden menschlichen Gefühlen, Ängsten und Sehnsüchten". Das Spannende und Herausfordernde an dem Projekt sei nun, "nicht einfach die Untersbergsage nachzuerzählen, sondern mit diesem Bewusstsein aus dem riesigen Textmaterial, das Pfarrer Pfeifenberger hinterlassen hat, Szenen und Bilder herauszuarbeiten und in einen Kontext zum gegenwärtigen Leben im Jahr 2010 zu stellen". Musikalisch wollen die Querschläger "alle unsere Möglichkeiten – verschiedenste Formen und an die 30 Instrumente - nutzen, um diese Szenen und Bilder zu unterstützen oder auch Kontraste herzustellen", erklärt Fritz Messner. (LKV/dpk)

Termine:
Thomatal (Dorfplatz): Sa.,17.7., So., 18.7. 2010
Tamsweg (Leonhardsberg): Fr., 23.07., Sa.,24.07., So., 25.07., Fr., 30.07., Sa., 31.07. 2010 – Beginn jeweils 20.30 Uhr
Karten: Tel. 06474 / 268 05, www.lungaukultur.at
Es gibt auch "Theaterpackages inklusive Übernachtung.
Bilder: Theater Mokrit/Rudolf Strauß

 

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