Seit je her „mit dem Chor verbandelt“
IM PORTRÄT / ANDREAS GASSNER
15/02/16 „Die Chormusik, das ist mein Steckenpferd“, sagt Andreas Gassner. Der erfahrene und vielseitiger Kirchenmusiker ist neuer Kirchenmusikreferent der Erzdiözese Salzburg. Der 52jährige gebürtiger Salzburger folgt in dieser Funktion dem im Herbst unerwartet jung verstorbenen Armin Kircher nach.
Gassner studierte am Mozarteum das Konzertfach Orgel, Katholische Kirchenmusik und Instrumentalpädagogik. Mit Meisterkursen im In- und Ausland ergänzte er seine Studien. Seit 1982 ist Andreas Gassner Organist und Chorleiter in Bischofshofen, seit 1990 regionaler Kirchenmusikreferent der Erzdiözese im Pongau. Weiters unterrichtet er seit 1989 Klavier und Orgel am Musikum Salzburg.
Aber in der Hauptsache ist Gassner „mit dem Chor verbandelt“, wie er es selbst formuliert. Seit 2004 ist er Landeschorleiter des Salzburger Chorverbandes. 1990 hat er in Bischofshofen den Kammerchor Vox Cantabilis gegründet, von 1999 bis 2005 leitete er dort außerdem den Jugendchor aCHORd. 1996 heimste der Musiker beim 2. Internationalen Chorwettbewerb in Salzburg den Sonderpreis als bester Chorleiter ein. Der Deutsche Sängerbund verlieh Gassner 2005 das Goldene Abzeichen. Neben zahlreichen Auszeichnungen und Sonderpreisen für seinen Chor freut sich der Musiker auch über einen Sonderpreis für seine Eigenkomposition „O Maria maris stella“ beim Internationalen Chorwettbewerb in Venedig 2012 und einen Preis als bester Chorleiter beim Internationalen Chorwettbewerb in Prag 2013.
Wie viele Kirchenchöre gibt es eigentlich in der Erzdiözese Salzburg, wie viele Sängerinnen und Sänger sind an einem 24. Dezember in den heimischen Kirchen im Einsatz? Das kann nicht einmal einer wie Gassner, der in Szene so fest verankert ist, in konkrete Zahlen fassen: „200 bis 250 Chöre werden es sein“, vermutet er. Es gibt in Salzburg 225 Pfarren, manche haben nicht nur einen Kirchenchor, sondern auch Kinderchöre und Jugendensembles. Eine hohe Zahl jedenfalls, sehr relevant auch vom Standpunkt der Musikerziehung.
Als Kirchenmusikreferent ist Andreas Gassner Leiter und Koordinator sämtlicher musikalischer Agenden in der Erzdiözese. Dies umfasst unter anderem die Aus- und Weiterbildung von Kantoren, Chorleitern und Organisten sowie die Unterstützung der Liturgieverantwortlichen in den Pfarren. Auch die Nachwuchsförderung und die Vernetzung mit den österreichischen Diözesen zählen zu den Aufgaben des Kirchenmusikreferenten. Weiters ist Gassner für diözesane Projekte im Bereich der Kirchenmusik verantwortlich, darunter die Rundfunkgottesdienste und aktuell das Projekt Salzburg 2016. Was ist in diese Richtung geplant? Der Rupertitag (24. September) soll ein Aktionstag speziell in Sachen Kirchenmusik werden. „Jeder Kirchenchchor soll Musik mit Salzburg-Bezug hören lassen“, erklärt Andreas Gassner. „Jedes Ensemble nach seinen Möglichkeiten, und sei es auch nur ein kleinerer Chorsatz von Josef Friedrich Doppelbauer.“
Auch der „Kirchenmusikalische Herbst“ wird heuer einen starken Salzburg-Akzent bekommen, kündigt Gassner an. Diese Veranstaltungsreihe sei ja gut eingebürgert und werde deshalb sicherlich weitergeführt, so Gassner.
Und noch ein Akzent: Andreas Gassner ist seit Jahren auch Organist beim Tobi-Reiser-Adventsingen, hat auch dafür schon komponiert: „Mir taugt die Volksmusik, mit der ich sonst wenig Berührung habe.“ (Erzdiözese/dpk-krie)