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Aus dem reichen Fundus rund um Mozart

IM PORTRÄT / CHRISTAN BAUSCHKE

05/03/15 Im Jahr 2005 veröffentlichte die „Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft“ im Rahmen der „Denkmäler der Musik in Salzburg“ als Band 16 Salzburger Klaviermusik des 18. Jahrhunderts. „Erstmals wurde dadurch Salzburger Klaviermusik vor und um Mozart greifbar“, erinnert sich der Pianist Christian Bauschke.

„Ein wahrer Fundus, nicht nur um durchaus eigenständige und interessante, bis dato nicht zugängliche Werke zu entdecken“, erklärt Bauschke. Es sei auch ergiebig, in diesen Werken nachzuspüren, „wie sehr doch Mozarts Wurzeln im ‚Salzburgischen‘ liegen“.

Bauschke fand es einen anregenden Gedanken, in Konzerten Werke aus dem Salzburger Musik-Umfeld vor allem Mozarts frühen Klavierkompositionen gegenüber zu stellen. „Seine ihn umgebenden bzw. als Vorgänger tätigen Salzburger Meister waren u.a. Franz Xaver Neumüller, Johann Ernst Eberlin, Anton Cajetan Adlgasser, Anton Ferdinand Paris, Johann Michael Haydn und letztlich auch sein Vater Leopold, von dem drei Klaviersonaten existieren.“

So also entstand die Idee zu den „Salzburger Clavier Concerten“, für die Bauschke das Salzburg Museum als Partner gewonnen hat. Gerade mit seiner Instrumentensammlung sei es ein idealer Ort, um diese Musik „auf dem authentischen Salzburger Instrumentarium aufzuführen“. In Bauschkes Konzerten erklangen nicht nur der originale „Michael-Haydn-Flügel“ von Johann Schmid (1757-1804), sondern auch der Hammerflügel seines Sohnes Joseph Schmid (1791-1829), ebenfalls ein bedeutendes Instrument aus dem Museumsbestand.

Die Konzertreihe „Salzburger Clavier Concerte“ – die Schreibweise mit „C“ wählte Christian Bauschke als Hinweis auf die historische Aufführungspraxis – findet nun schon zum dritten Mal statt. Christian Bauschke pflegt mittlerweile nicht nur das gesamte Repertoire der Salzburger Klaviermusik vor und um Mozart, sondern hat die Werkauswahl auch auf bedeutende Zeitgenossen des 18. Jahrhunderts ausgeweitet, etwa auf Joseph Haydn oder die Bach-Söhne. Ein besonderes Anliegen ist ihm die Moderation. So vermittelt Bauschke den Zuhörern die „Salzburger Musikszene“ des 18. Jahrhunderts und Hintergrundwissen zu den aufgeführten Werken und ihren Komponisten.

Christian Bauschke, geboren 1954 in Nordhausen/Thüringen als Sohn eines Kirchenmusikers, studierte anfangs in Düsseldorf. Angeregt durch die Teilnahme an den Klavierkursen von Winfried Wolf an der „Internationalen Sommerakademie“, setzte er von 1976 bis 1981 sein Klavierstudium bei Gilbert Schuchter am Mozarteum fort. Wertvolle Impulse zur historischen Aufführungspraxis erhielt er von Johann Sonnleitner, erzählt Bauschke, der seit 1982 am Musikum unterrichtet.

Seit dem Mozartjahr 2006 ist Bauschke wiederholt als Spieler auf dem Hammerklavier hervorgetreten. Schon 2008 hat er im Salzburg Museum eine Serie von sechs Hammerklavier-Konzerten mit wiederentdeckter Klaviermusik bedeutender Salzburger Zeitgenossen Mozarts gestaltet. 2010 spielte er dort auf dem originalen Hammerflügel von Michael Haydn einen vierteiligen Konzertzyklus unter dem Titel „Mozart und seine Zeit“. Die „Salzburger Clavier Concerte“ gibt es in der jetzigen Form seit 2013. Inzwischen könne er dort „auf ein kleines aber feines Stammpublikum zählen, welches immer wieder von Museumsbesuchern sowie interessierten Touristen komplettiert“ werde, erzählt Christian Bauschke. (dpk-krie)

Im kommenden „Salzburger Clavier Concert“, Samstag 7. März, 15 Uhr im Salzburg Museum, erklingen werke von Mozart, Johann Christian Bach und Johann Ernst Eberlin. Eintritt: Museumsticket.
Die weiteren Termine: 11.4., 2.5., 6.6., 4.7., 1.8., 5.9. (jeweils 15 Uhr) sowie am 3.10. im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“ (18.30 Uhr) – http://www.bauschke.info/
Bild: Christian Bauschke/privat

 

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