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Ein unermüdlicher, großzügiger Förderer

TODESFALL / HERBERT BATLINER

10/06/19 Der liechtensteinische Kunstsammler und Mäzen Herbert Batliner ist am Pfingstsamstag im Alter von neunzig Jahren in Vaduz verstorben. Dem Papst hat er eine Orgel spendiert, eine weitere den Festspielen und auch eine der Stiftung Mozarteum. Aber das Wesentlichste ist Batliners Kunstsammlung, die zuerst in Salzburg war und dann in die Albertina nach Wien kam.

Von Heidemarie Klabacher

Die Kunstsammlung also ging Salzburg 2007 verloren, aber in Salzburg hat der Millionär markante Spuren hinterlassen. Ein Begriff ist die „Humanitäre Liechtensteinische Stiftung Propter Homines“, die in Salzburg der Konzertorgel im Großen Saal des Mozarteums ihren Namen gegeben hat: „Durch ihre Aktivitäten im Sinne christlicher Weltanschauung“ sei die Stiftung bestrebt, „Zuwendungen vorzunehmen“ durch die Förderung von sozialen, karitativen und medizinischen Institutionen und Projekten, aber auch von „Kunst in nicht abstrakter Form und von Kultur, insbesondere durch die Unterstützung von Altherkömmlichen Kulturgütern, Denkmälern und Heimatmuseen sowie die Förderung des Brauchtums und dessen Erhalt im weitesten Sinn“.

Herbert Batliners Kunstsammlung war einst das Hauptargument für die Errichtung des Museums der Moderne auf demMönchsberg. Der Wiener Albertina hatte Batliner schon 2000 eine „Propter-Homines-Halle“ gestiftet, 2007 wurde seine Kunstsammlung aus Salzburg abgezogen. Allerdings errichtete Batliner hier im Rahmen der International Salzburg Association (ISA) einen Mozart-Autographen-Fonds. Er spendete für die Sanierung der Domfassade, unterstützte die Michael Haydn-Gesellschaft, die Universitäten und Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen wie das Literaturarchiv und die Salzburger Hochschulwochen.

Ganz besonders verdient gemacht hat sich Batliner um die Salzburger Festspiele: „Herbert Batliner zählt seit Jahrzehnten zu jener raren, für die Kunst gerade in Zeiten öffentlicher Sparbudgets so überlebensnotwendigen Spezies privater Kunstförderer. Was für ein Glück für Österreich und speziell für Salzburg, dass er immer wieder an uns gedacht und uns beschenkt hat“, sagte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler im Juli 2017, als Batliner die Goldene Festspielnadel mit Diamanten und Rubinen erhielt. DrehPunktKultur zitierte die Präsidentin: Als die Festspiele nach einem Financier für die schwierige und aufwendige Restaurierung des Faistauer-Foyers suchten, sei Herbert Batliner zur Stelle gewesen. Mit seiner großzügigen Unterstützung habe er ein Denkmal erhalten und sich selbst gleichzeitig eines gesetzt. „Seit dem Mozartjahr 2006 geben die Originalfresken dem Haus für Mozart wieder ein Entrée mit besonderer künstlerischer Aussage.“ Auch sei es Herbert Batliner zu verdanken, dass die Festspielorgel, eine von drei österreichischen Außenorgeln, wieder im Toscaninihof erklingt. Auch die Ouverture spirituelle, längst eine der markantesten und am kreativsten programmierten Programmschienen der Festspiele, ist mit Batliner-Geld auf den Weg gebracht worden.

Herbert Batliner war Anwalt von Beruf und langjähriger Präsident des Staatsgerichtshofes von Liechtenstein. Er war nicht nur Träger der mit Rubinen und Diamanten besetzten „Goldenen Festspielnadel“, sondern auch des „Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien“ oder des „Großen Goldenen Ehrenzeichens mit Stern“ der Republik Österreich.

Herbert Batliner war aber nicht nur für ruhm- und ordenbringende Prestige-Projekte zu begeistern. Ein herrliches und herrlich salzburgisches Beispiel: Als Prälat Johannes Neuhardt die Privatsammlung des Innsbrucker Kunsthistorikers und Priesters Norbert Möller für das Dommuseum im DomQuartier angeboten wurde, fand er in Herbert Batliner prompt den Mitstreiter im Dienste des Heiligen Nepomuk: Immerhin 1360 Exponate in Zusammenhang mit dem Böhmischen Nationalheiligen umfasst diese Rari- und Kuriositätensammlung.

Bild: Salzburger Festspiele / Anne Zeuner

 

 

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