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Das Dommuseum im DomQuartier aufwerten

IM PORTRÄT / REINHARD GRATZ

15/03/17 Den Betrieb im Salzburger Dommuseum, zu dessen Direktor er vor wenigen Tagen bestellt wurde, kennt er wie seine Westentasche: Reinhard Gratz ist ja schon seit 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Dommuseum und dort unter anderem für die Sammlungsverwaltung zuständig.

Reinhard Gratz hat bei allen großen Ausstellungen der letzten Jahre mitgearbeitet, eine Reihe von Beiträgen in Ausstellungskatalogen verfasst und im Dommuseum wichtige Entwicklungen miterlebt. Die Eingliederung ins DomQuartier war ein großer Meilenstein. „Hier wird es darum gehen, noch enger als bisher mit den Partnermuseen zusammenzuarbeiten, um anspruchsvolle Ausstellungen zu organisieren und die Dachmarke zu stärken“, sagt er. Das Dommuseum ist ja einer der gewinner des neuen Museumskonzeptes im Dombezirk: Das DomQuartier verzeichnete im Vorjahr 127.000 Eintritte, ein Vielfaches der Besucherzahl früherer Zeiten, als das Dommuseum noch ein saisonal geöffneter Solobetrieb war.

Allerdings sei für die Zukunft des Dommuseums der Umbau des Südoratoriums unumgänglich, sagt der 55jährige Konsthostoriker, der aus Mittersill stammt. „Dazu gehörten der Einbau einer Heizung, ein neues Beleuchtungssystem und eine Neugestaltung der Dauerausstellung.“ Die Neupräsentation müsse stärker als bisher die Geschichte der Kirche Salzburgs berücksichtigen und die Exponate bestmöglich zur Geltung bringen. „Diese Maßnahmen würden innerhalb des DomQuartiers zu einer Aufwertung des Dommuseums, das zugleich Diözesanmuseum ist, führen.“

Mehr als 600.000 Euro würde der Umbau kosten. Das Dommuseum ist auf der Suche nach Sponsoren. Ein weiterer Wunsch sind größere Depoträume. Die Kapazität des vorhandenen Depots ist bereits erschöpft, „weil wir immer wieder in die Lage kommen, ausgediente kirchliche Kunstwerke aus Pfarren oder Klöstern zu übernehmen“.

Dem neuen Direktor des Dommuseums ist es wichtig, dass kirchliche Themen im Führungs- und Ausstellungsprogramm des Domquartiers nicht zu kurz kommen. „Am 26. März, dem Vortag zum Gedenktag des hl. Rupert, wird eine Führung zu den Heiligen Rupert und Virgil angeboten“, kündigt Reinhard Gratz an. 2018 sind zwei Ausstellungen des Dommuseums geplant, im Frühjahr eine mit hochkarätigen Kunstkammerobjekten aus einer Privatsammlung und ab Herbst eine Sonderschau über Fürsterzbischof Max Gandolf von Kuenburg.

Die Neubesetzung der Leitung des Dommuseums war notwendig geworden, weil der bisherige Direktor Peter Keller, wie berichtet, eine Stelle in Paris angetreten hat. Weil Gratz nachrückt, wird im Dommuseum eine Stelle für einen Kunsthistoriker oder eine Kunsthistorikerin frei, die demnächst ausgeschrieben wird. (EDS)

www.kirchen.net/dommuseum; www.domquartier.at
Bild: Erzdiözese Salzburg

 

 

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