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Ein Vierteljahrhundert Adventsingen-Chef

HINTERGRUND / SALZBURGER ADVENTSINGEN

10/10/24 Seit dem Tod von Tobias Reiser im Jahr 1999, also seit 25 Jahren, leitet Hans Köhl das Salzburger Adventsingen. Glaube, Hoffnung, Liebe ist diesmal der Titel des szenischen Oratoriums.

Als „kreativen Geist und Teamplayer“ beschreiben ihn langjährige Weggefährten: „Mit Gespür für den Sinn und die Botschaft begleitet Hans Köhl als Gesamtverantwortlicher jedes neue Stück von der Idee bis zur letzten Aufführung.“ So war es ja auch unter seinem Vorgänger, dem Sohn des Gründers Tobi Reiser, der dem Salzburger Adventsingen die Form eines szenischen Oratoriums gegeben hat. Das ist wohl eines der Geheimrezepte, warum die Aufführungen im Großen Festspielhaus trotz wachsender Zahl an Mitbewerbern ihr Alleinstellungsmerkmal nach wie vor unangefochten behaupten. Seit 2010 schreibt Hans Köhl auch die Textbücher für alljährlich neue oder neu inszenierte Produktionen. Glaube, Hoffnung, Liebe wird diesen Dezember sein zwölftes Stück sein. Für seine besonderen Verdienste um das Land Salzburg wurden Hans Köhl schon 2012 das Große Verdienstzeichen des Landes Salzburg und 2016 der Ehrenbecher des Landes Salzburg verliehen.

Stets sei es ihm, ein Anliegen, „das adventliche Geschehen zur Geburt Christi mit dem Heute zu verbinden“, sagt Hans Köhl. „Diesmal auch mit Texten, die bereits vor weit über zweitausend Jahren verfasst wurden.“ Heuer werden die titelgebenden göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe und das alttestamentliche Hohelied der Liebe in die adventlichen Betrachtungen miteinbezogen. „Die Texte aus dem Hohelied zählen für mich zu den schönsten Zeugnissen der Weltliteratur. Diese Sammlung von weltlichen Liebesliedern, in denen von Gott nicht die Rede ist, wird dennoch der göttlichen Offenbarung zugeordnet und weist auf wunderbare Weise darauf hin, dass auch die Sexualität göttlichen Ursprungs ist.“

Nach vierjähriger Pause (zwei Jahre coronabedingt und zwei Jahre mit Kompositionen von seinem Komponisten-Kollegen Shane Woodborne) stammt die Musik heuer wieder von Klemens Vereno. Der 1957 geborene Salzburger hatte 1986 die erste Begegnung mit Tobias Reiser, als er dessen Oratorium Macht und Glaube dirigierte und in weiterer Folge von 1988 bis 1993 auch als Dirigent des Salzburger Adventsingens fungierte. 1989 hat er das erste Mal fürs Adventsingen komponiert.

Das Kostümbild trägt heuer erstmals die alleinige Handschrift der Design-, Schnitt- und Entwurf-Direktrice Brigitte Schiebler. In ihrem Atelier Zauberhaft hat es sich die Schneidermeisterin zur Aufgabe gemacht, maßgeschneiderte Kleidung, Dirndl-, Braut- und Abendkleider, ebenso wie textile Accessoires zu gestalten. Auch bei den internationalen Goldwell Fashion-Shows von Friseurweltmeister Mario Krankl ist sie mit ihren Haute Couture Kostümen vertreten. Brigitte Schiebler lernte das Handwerk der Schneiderei und der Kostümbildnerin von der Pike auf.

Gerda Gratzer führt Regie, die musikalische Leitung hat wieder Herbert Böck. Was die Darsteller anlangt, ist Kontinuität groß geschrieben. So ist heuer im Team neben dem Bassethornisten Stefan Promegger, einigen neuen Hirtenkindern und Chorsängern nur eine Neubesetzung bei den Darstellern zu vermelden: Silke Kiener, die auch am Mozarteum studiert hat und als Sängerin bereits bei der Mozartwoche und beim Linzer Brucknerfest aufgetreten ist, wird die die Elisabeth übernehmen. Im Vorjahr ist sie in dieser Rolle bereits zwei Mal eingesprungen. (Salzburger Adventsingen / dpk-krie)

Fünfzehn Aufführungen von 29. November bis 15. Dezember – www.salzburgeradventsingen.at
Bilder: dpk-krie (2); Salzburger Adventsingen (1)

 

 

 

 

 

 

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