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Wer flexibel anbietet, gewinnt

KOMMENTAR

altVon Reinhard Kriechbaum

26/04/12 Jüngst erst haben wir an dieser Stelle genau nachgerechnet und sind am Beispiel der Musikabonnements zum Schluss gekommen: von Abo-Krise, wie sie allerorten an die Wand gemalt wird, keine Spur. Auch im Schauspielhaus geht es aufwärts mit Kundschaft, die sehr wohl zu „Treue“ gegenüber dem Veranstalter bereit ist.

Vor fünf Jahren zählte man im Schauspielhaus Salzburg 600 Abonnenten, und nun sind es 1200, berichtet der Chef des Hauses, Robert Pienz. Die Zahl jener Besucher, die sich für alle zehn Produktion eines Jahres entscheiden, sind über die Jahre ziemlich stabil, derzeit sind es 560 Leute. „Die Erfindung“ schlechthin sei, so Robert Pienz, der „Fünferpack“. Mit 31 Abos hat man in der Spielzeit 2005/06 begonnen, jetzt hält man bei 360.

Entscheidend war auch, dass Kulturanbieter in der Stadt Eifersüchtelei und Abschottung weitgehend abgelegt haben und auf Partnerschaften setzen. „Partnerabos – quer durch die Stadt“ heißt es im neuen Jahresprogrammheft des Schauspielhauses. „Es scheint für alle Partner möglich, auf diese Weise neues Publikum zu finden“, sagt Pienz und spricht damit im Einklang mit Kulturvereinigung und Landestheater. Die diversen Kombireihen mit diesen beiden Einrichtungen sind derzeit zusammen über 200 mal gebucht, und es könnte noch mehr werden, denn in der kommenden Saison gibt es erstmals ein „3 x 3 Abo“ – je drei Aufführungen aus den Offerten von Schauspielhaus, Landestheater und Kulturvereinigung: Vom Mozarteumorchester bis zum „Revisor“ von Gogol, von Peter Breuers Ballett „Marie Antoinette“ bis zum „Blauen Engel“ – die Stunde der kulturellen Swinger hat geschlagen, von denen man lange genug meinte, dass es in Salzburg höchstens eine Handvoll gäbe.

Da hat sich also zusehends die Flexibilität des Publikums gewandelt, und wer von Veranstalterseite klug darauf reagiert, Gewinnt mit hoher Wahrscheinlichkeit. Am Beispiel des Schauspielhauses zeigt sich aber auch, dass es sich lohnt, sozusagen ins „eigene“ Publikum hineinzuhören und eventuelle zusätzliche Wünsche aufzuspüren. Das 2010/11 eingeführte Sonntag-Nachmittag-Abonnement mag ein zartes Pflänzchen sein, aber auch da at man von 16 auf 35 Abonnements von einer auf die andere Saison verdoppelt. Wer spricht da davon, dass sich heutiges Publikum zusehends vor Abonnementbindung scheue?

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