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Weißes Rauschen

GLOSSE

altVon Reinhard Kriechbaum

17/04/12 Wenn man Kultur will, so zieht man besser aus dem Lungau weg. Nicht anders geht es Nachbarn im oberen Murtal, in der Region Murau. Ob Kunst und Kultur dagegen etwas ausrichten, ist fraglich, aber einen Versuch wert. Jedenfalls richtet die steirische „Regionale“ den Fokus auf eine regionale Problemzone. Der Lungau wird, wie es aussieht, im Sommer daran partizipieren.

Ach ja, da war doch was: Hätte nicht im Lungau der KUBUS entstehen sollen, ein Kulturhaus für die Region? Die schwarzen Tamsweger Mehrheits-Stadtväter mit dem lieben kleinen Dorf-Horizont haben das Vorhaben erfolgreich gekillt. Sie halten es nicht so mit der Kultur, sie fürchten Weiterentwicklung, Kultur-Vermehrung und damit Folgekosten. Das alles kommt ihnen nicht so anstrebenswert vor.

Vielleicht hat der Kunst-Igel in der Nachbarschaft auch etwas Gutes: Es ist ja alles beim Nachbarn viel besser als im eigenen Land. Möglicherweise finden ein paar Lungauer, die etwas zu sagen haben, ja Gefallen an der weißen Architektur-Utopie. Böte es sich nicht zur Überbrückung an, den Kunst-Igel nach dem Regionale-Festival ein paar Kilometer flussaufwärts zu transportieren? Leidlich mobil wäre der Igel ja.

Nein, ein echtes Kunsthaus kann der Kunstigel nicht ersetzen. Aber als „White Noise“ – weißes Rauschen - wäre er ein unübersehbarer stacheliger Botschafter dafür, dass es auch etwas anderes geben könnte als nur eine Sporthalle. Kultur vielleicht. Sogar im Lungau.

Zur Hintergrund-Geschichte {ln:Der Ladenhüter wird in die Steiermark verborgt}
Zum Gastkommentar Der KUBUS war´s

 

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