Zwei- und Vierbeiner gesucht
GLOSSE
Von Reinhard Kriechbaum
14/10/10 Im Frühjahr hat das Landestheater für das Stück "Der Himmel über Berlin" authentische Lebensgeschichten gesucht und im August einen Wohnwagen. Bald drauf hat man gemeldet, dass man einen Engel gefunden habe, in der Gestalt von Chris Lohner. Jetzt braucht's noch menschliche und tierische Statisterie.
Aktuell gesucht sind ein Junge und ein Mädchen zwischen 9 und 13 Jahren (ein zehnjähriges Kind sollten sie glaubwürdig spielen). Und außerdem wären, wie es im Aufruf des Landestheater heißt, "akrobatisch begabte Hunde" gefragt. „Um unser Kaleidoskop einer Stadt optimal darstellen zu können, brauchen wir noch Verstärkung. Und zwar menschliche, wie auch tierische Verstärkung“, wird der Intendant des Salzburger Landestheaters und Regisseur der Produktion, Carl Philip von Maldeghem, zitiert.
Ganz ohne Aktobatik kommen auch die Kinder nicht aus: Der Junge und das Mädchen haben nämlich nicht nur einige Sprechszenen zu bewältigen, sondern "sollten sicher Einrad fahren können". Die Hunde sollten ein paar Kunststücke beherrschen und "somit in ein Zirkus-Bild passen". Wahrscheinlich wäre ein sprechender Hund der Clou, aber weiß Gott gibt's einen solchen in Salzburg. Handkes Text ist eine Herausforderung, selbst für einen Salzburger Vierbeiner. Geographisch-authentisch sollte das Viecherl wohl sein.
Auf das naturgetreue Salzburg-Bild darf man wohl gespannt sein. Ein solches wurde versprochen, und dafür hat man ja vor einigen Monaten auch Lebens-Geschichten von Salzburgern gesammelt. Premiere von „Der Himmel über Berlin“ nach Wim Wenders und Peter Handke ist am 19. November im Landestheater.
