Ideen zur Vorwahlzeit (2)
KOMMENTAR
Von Reinhard Kriechbaum
09/02/24 An weltfremden Ideen steht der SPÖ-Gemeinderat Tarik Mete dem KPÖ-Kandidaten Kay Michael Dankl nicht nach. Er wünscht sich, dass Salzburg die erste Stadt in Österreich werden solle mit einem Gedenkort oder Denkmal für die ersten Gastarbeiterinnern und Gastarbeiter.
Auch das: eine grundsätzlich zu begrüßende Initiative, „ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung“, wie Tarik Mete argumentiert. Er will eine Lanze brechen für jene Menschen, „die Salzburg mitaufgebaut“ haben. „Die sogenannten Gastarbeiter aus Ex-Jugoslawien, Ungarn, Polen, der Türkei oder auch anderen Ländern haben zum Wirtschaftsboom in Österreich massiv beigetragen. Sie haben bei der Errichtung von wichtiger Infrastruktur, wie etwa Straßen, Brücken und Krankenhäusern geholfen.“
Ein Gedenkort oder Denkmal also „für jene Leute aus dem damaligen Jugoslawien und der Türkei, deren Nachfahren auch heutzutage den Betrieb am Laufen halten“. Menschen, die „nach Salzburg kamen um zu arbeiten und hier eine neue Heimat fanden. „Ihre Kinder und Enkel und auch sie selbst sind ein unersetzbarer Teil unserer Gesellschaft geworden und leisten noch immer tagtäglich einen wichtigen Beitrag“, so Tarik Mete.
Alles absolut richtig. Aber macht man sich in dieser Stadt vorherrschend biedersinniger Selbstüberschätzung mit einem solchen Ansinnen Freunde, gewinnt man damit Wähler? Tarik Mete kann das nicht ernsthaft glauben. Und es ist wohl kein Zufall, dass die Idee eines Gastarbeiterdenkmals nicht vom Bürgermeisterkandidaten selbst kommt, sondern quasi aus der zweiten Reihe.
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