In zweihundert Jahren geht was weiter
STICH-WORT
01/07/16 Die Bierproduktion ist zwischen 1875 und 2014 von 173 auf 201 Liter pro Einwohner und Jahr gestiegen. 1847 gab es 110 Ärzte im Bundesland, 2015 waren es 2.760. Im Schuljahr 1923/24 gab es 1.071 Schülerinnen und Schüler, derzeit an die 14.000. Fortschritte, wohin man schaut.
Vor 150 Jahren erlebten dreißig Prozent der Geborenen nicht ihren ersten Geburtstag. Vor hundert Jahren lag die mittlere Lebenserwartung bei knapp mehr als vierzig Jahren: Dass das Leben unvergleichlich besser geworden ist in den zweihundert Jahren, die Salzburg nun zu Österreich gehört, ist überhaupt keine Frage. Die Sache hat freilich in den allerwenigsten Fällen unmittelbar mit der staatlichen Organisationsform zu tun. Aber das Landes-Jubiläum heuer gibt natürlich Gründe zu allerlei historischen Betrachtungen. Dem haben sich auch die Statistiker des Landes nicht verschlossen und eine nette Broschüre herausgebracht: „200 Jahre Salzburg in Zahlen“. Im Bild rechts:
Im Bild zeigt der Leiter der Landesstatistik, Gernot Filipp, das neue Buch. Es sei „keine Sammlung trockener Zahlen und Daten“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer heute Freitag (1.7.) bei der Präsentation, sondern es zeige „in Kombination mit aus der jeweiligen Zeit stammenden Texten den beeindruckenden Wandel und Aufschwung, aber auch Herausforderungen und schwierige Momente, die das Land Salzburg in den vergangenen zweihundert Jahren in allen Lebensbereichen erfahren“ habe.
Für den Band wurden Zahlen und Daten aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammengetragen und grafisch und tabellarisch aufbereitet. Die gesammelten Informationen aus den Bereichen Demografie, Bildung, Gesundheit, Soziales, Wirtschaft und vieles mehr sind auf rund 160 Seiten mit 63 Abbildungen und 67 Tabellen anschaulich dokumentiert und inhaltlich beschrieben.
Die Daten und Fakten zeichnen zugleich ein Bild über die Lebensumstände und Herausforderungen der jeweiligen Zeitepoche. Zur eingangs erwähnten hohen Kleinstkinder-Sterblichkeit und der niedrigen Lebenserwartung: Die medizinische Versorgung verbesserte sich erst ab der Mitte des vergangenen Jahrhunderts zusehends, und auch im Kinderbetreuungs- und Ausbildungswesen kam es in den vergangenen Jahrzehnten zu großen Veränderungen. Der Strukturwandel von einer Agrarwirtschaft hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft ist aus den Zahlen deutlich heraus zu lesen.
Ein eigener Themenkreis ist die Entwicklung des Tourismus, der zu einem der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren des Landes geworden ist. Der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs machte Salzburg zu einer der reichsten Regionen Europas.
Durch das Zusammenführen von Informationen aus Archivbeständen und aktuellen Datenquellen verfügt das Land Salzburg nunmehr über eine qualitativ hochwertige und umfangreiche historische Datensammlung, die in Form dieser Publikation auch für eine breite Öffentlichkeit zugänglich ist. (Landeskorrespondenz)