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Zehntausend Festspiel-Häppchen

STICH-WORT

28/08/15 Autowracks werden bei den Festspielen selten gesichtet - ist doch AUDI mit seinen Edelkarossen ein Hauptsponsor. Heuer aber gab es 22 Nicht-Audi-Wracks, in der Felsenreitschule als Kulisse für „Die Eroberung von Mexico“. Insgesamt 35 Stunden hat das Publikum geklatscht, den Applaus aller 188 Vorstellungen zusammen gerechnet. - Die Festspiele ziehen Bilanz in kunterbunten Zahlen.

„48.000 Kilogramm Stahl wurden verarbeitet. Für Vorstellungen in den Kirchen, Orchestergrabenbestuhlung und Sonderveranstaltungen wurden 7.435 Stühle aufgestellt und wieder abgebaut. Die Dramaturgen im Haus haben 4.622 Seiten geschrieben – Flyer, Generalproben-Zettel, Kinderposter und 75 Programmhefte haben sie produziert. 6.100 Übernachtungen wurden für die Festspielkünstler in Salzburger Hotels gebucht“, heißt es in der Abschluss-Aussendung der Festspiele heute Freitag (28.8.).

„262.893 Besucher aus 74 Nationen durften wir zu den Vorstellungen begrüßen. Damit haben wir eine Gesamt-Platzauslastung von 95 Prozent erreicht und sind für sechs Wochen – das nur nebenbei bemerkt – der größte Arbeitgeber in Salzburg. Um die insgesamt 188 Aufführungen zu erarbeiten, haben die Künstler in diesem Sommer 220 Tage geprobt: 735 Stunden im Schauspiel, 1.320 Stunden für die Opernproduktionen und 551 Stunden im Konzertbereich. In der Kostümabteilung wurden 1.550 Kostüme gefertigt. 7.000 Rechnungen wurden in der Verwaltung gebucht, 1.500 Glühbirnen brannten auf der Bühne und hinter den Kulissen.“

Die 22 Autowracks in der Felsenreitschule wurden schon erwähnt. Der – wirklich imposant bedrohliche - Luster bei Fidelio besteht aus 1.820 eigens gegossenen überdimensionalen Kristallglas-Steinen.

Die imposanten Fotohintergründe im „Rosenkavalier“ bringen es auf 11.760.000 Pixel, Regisseur Henry Mason ließ die Bühne auf der Perner-Insel für die „Komödie der Irrungen“ mit insgesamt 168.000 Litern Wasser fluten. 59 überdimensionale Ölgemälde mit einer Fläche von 1.800 Quadratmetern wurden für „Il Trovatore“ in den festspieleigenen Werkstätten gemalt.

Auch im Konzertbereich gibt es schöne Zahlen: 33 Orchester/ Ensembles waren zu Gast, zehn Chöre mit insgesamt 410 Sängern sowie 39 Gesangs- und 53 Instrumentalsolisten. 110 Künstler-Transfers waren nötig. 33 Busse beförderten die Musiker zum Festspielhaus. 151 Stunden Musik seien zu hören gewesen.

„Im Sommer arbeiteten in der Abteilung Kostüm und Maske 281 Mitarbeiter: davon etwa 80 Mitarbeiter in der Maske und 80 Mitarbeiter in der Garderobe, um alle Spielstätten zu betreuen. Hinzu kommen Schuhmacher, Modisten, Kostüm-Maler und Weißnäher für die Werkstätten.“ 6.000 Swarovski-Kristalle seien auf dem Kleid der Buhlschaft platziert worden. Insgesamt 13 unterschiedliche Gewerke bilden die Abteilung Kostüm und Maske: „Hier arbeiten viele Handwerksmeister, die mit ihren Tätigkeiten und besonderem Wissen zum Weiterleben einer kostbaren Handwerkstradition beitragen“, berichten die Festspiele.

Ein großer Teil der Mitarbeiter kommt aus Österreich, aber auch Fachleute aus Deutschland, Schweiz, Frankreich, Belgien, Niederlande, Finnland, Italien – und auch aus China und Japan komplettierten das Team. „Außerdem arbeiteten 14 junge Leute im Sommer als Praktikanten dort und haben dadurch Einblick in diese für sie neuen Berufe gewonnen.“

Es war ein heißer Sommer: „Die Lüftungsanlagen der Festspielhäuser haben in den großen Sälen - Festspielhaus, Haus für Mozart und Felsenreitschule - etwa 50.000.000 Kubikmeter Luft umgewälzt, entfeuchtet und gekühlt.“

Ebenfalls einen neuen Rekord hätten die die Übertragungen bei den Siemens Fest>Spiel>Nächten erzielt: „78.000 Besucher bei 54 Aufführungen haben die kostenlosen Opern-, Konzert- und Schauspielübertragungen auf der tageslichttauglichen Großbild LED-Wall bei den vierzehnten Siemens Fest>Spiel>Nächten genossen.“

Floristen profitieren ebenfalls von der Umwegrentabilität: „Insgesamt 470 Blumensträuße wurden überreicht. Fast 400 Mal wurden unsere Klaviere gestimmt. 2.300 Kugeln Eis wurden im Karl-Böhm-Saal verkauft und 10.000 Häppchen in den Pausen verspeist. Die Festspielkünstler haben 62.424 Flaschen Mineralwasser à 0,5 Liter getrunken. Geputzt wurde täglich eine Fläche von 45.000 Quadratmetern – das bedeutet, dass eine Fläche von etwa acht Fußballfeldern sauber gehalten werden musste.“ (Salzburger Festspiele/dpk-klaba)

Bilder: Salzburger Festspiele / Monika Rittershaus (2); Ruth Walz (1)

 

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