Hadern
STICH-WORT
09/01/14 Nobel geht es bekanntlich nicht zu in der „Dreigroschenoper“. Das Stück von Bertolt Brecht mit Musik von Kurt Weill spielt im Bettlermilieu. Bei der bevorstehenden Produktion im Salzburger Landestheater soll sich dies im Bühnenbild niederschlagen.
Das Landestheater bittet also um Abgabe von gebrauchter Kleidung. DrehPunktKultur sammelt schon und hat einen Haufen beisammen. Die attraktiven Damen, die im unteren Bild mit den Halunken Mackie Messer auf Tuchfühlung gegangen sind, werden möglicherweise bald weniger dekorativ aus der Wäsche schauen. Das Milieu soll sich jedenfalls „in einer großen Menge dunkelfarbiger Kleidung wiederfinden“ heißt es.
Bevor kulturbeflissene und auf Abfalltrennung bedachte Salzbürger sich nun mit vollgestopften Kleidersäcken auf den Weg Richtung Landestheater machen, sollten sie allerdings das Kleingedruckte genau lesen – erstens im Sammelaufruf und zweitens auf den eingenähten Etiketten. Denn ersten sollten die Dinge farblich nicht knallen: Man sucht gezielt nach rund 600 Kleidungsstücken – Hosen, Mänteln, Sakkos, Kleidern, Röcken – in allen Größen, aber in Schwarz- und Grautönen (dies auch gemustert). Ein frisches Steingrau (© Loriot) darf es gewiss sein. Und noch einen Pferdefuß gibt es: Da die Kleidungsstücke für die Bühne imprägniert werden, sollten die Stoffe aus Naturfaser wie Baumwolle, Leinen, Filz oder Ähnlichem sein. Nichts da mit kultur-affinem Abstoßen von Synthetic-Billigprodukten!
Wer das Bühnenbild mit abgetragenem Eigenen bereichern will (eine etwas archaischere Form von „Bürgertheater“, wie es derzeit hoch im Kurs steht), kann die Dinge nächste Woche (13.-17.1.) von 7.30 bis 13 Uhr beim Bühneneingang (Schwarzstrasse 2) oder auch in den Theaterwerkstätten in Aigen (Aigner Straße 54) abgeben. Wer nicht nur Hadern, sondern auch seinen Namen und seine Adresse hinterlässt, nimmt an einem Gewinnspiel um 3 x 2 Eintrittskarten für die „Dreigroschenoper“ teil. (dpk-krie)