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27. Jänner

STICH-WORT

27/01/13 Angenehmer freilich, heute an den Geburtstag Mozarts zu erinnern. Der 27. Jänner ist aber auch der Jahrestag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz. Das war vor 68 Jahren. Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich wünscht sich einen offiziellen Auschwitz-Gedenktag.

„Angesichts drohender historischer Relativierungen“ sei das angebracht, heißt es in einer heute Sonntag (27.1.) veröffentlichten Erklärung.  brauche es ein deutliches Zeichen dafür, dass man "niemals vergessen" werde und so der "Gefahr einer Wiederholung" entgegenwirken wolle. Ein solcher "Tag des Nachdenkens über die Vergangenheit" habe damit zugleich eine wichtige Bedeutung für die Gegenwart, da aus dem Eingedenken "Orientierung für Gegenwart und Zukunft" gewonnen werden könne, etwa im Blick auf die Bewahrung der Menschwürde, der Menschenrechte, der Demokratie und des Rechtsstaates. Die Erinnerung dürfe nicht abreißen, "denn ohne Erinnerung gibt es weder Überwindung des Bösen noch Lehren für die Zukunft."

Die Vereinten Nationen haben den 27. Jänner im Jahr 2005 zum internationalen Holocaust-Gedenktag erklärt. In vielen europäischen Ländern - von Albanien über Dänemark, Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kroatien, Polen, Serbien, Slowenien, Spanien bis zur Tschechischen Republik und zur Ukraine - ist dieser Tag ein offizieller Gedenktag.

In Österreich nicht, bedauert der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich. Hier gedenkt man wohl alljährlich am 5. Mai der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen. Das sei "positiv zu bewerten und dient der Bewusstseinsbildung für Menschenwürde und Demokratie", dennoch sei es "notwendig, auch in unserem Land den 27. Jänner als einen Tag der Buße und des Gedenkens zu begehen - im Hinblick darauf, dass der Name Auschwitz unauslöschlich mit den jüdischen Menschen, der größten Opfergruppe des menschenverachtenden NS-Regimes, verbunden ist."

Das Engagement des ÖRKÖ für einen solchen offiziellen Gedenktag erfolge außerdem im Bewusstsein dessen, dass es "leider auch unter den aktiven Christen - und bis in die Kirchenleitungen hinein – zuwenig Gerechte gegeben hat, die sich damals, in den düsteren Jahren der Diktatur, schützend und bergend vor ihre jüdischen Mitmenschen gestellt haben". (Kathpress)

 

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