Auf zum Vorbellen!
STICH-WORT
15/11/17 Wir versichern, dass wir unseren Leserinnen und Lesern keinen Bären aufbinden wollen. Auch wenn das Landestheater selbst bildmäßig mit einem solchen für das Musical „Doctor Dolittle“ wirbt. Es geht um einen Hund, und zwar um einen möglichst stattlichen seiner Art.
Hundebesitzer also aufgepasst: Das Salzburger Landestheater sucht für diese Musicalproduktion „eine deutsche Dogge oder einen Hund von vergleichbarer Größe und Statur“. Klar, dass nicht jeder Vierbeiner dazu geboren ist, Bühnenluft zu schnuppern. „Vorausgesetzt wird ein sehr großer Hund mit friedlichem Wesen, starken Nerven und gutem Benehmen. Vorzugsweise kann er auch auf Kommando bellen.“ Ja, und bei der Premiere und zu den weiteren Vorstellungsterminen bis 15. Juni 2018 soll er noch keine anderen Termine haben. Das ist bei vierbeinigen Statisten nicht anders als bei zweibeinigen.
1998 wurde die Bühnenversion des Musicals „Doctor Dolittle“ von Leslie Bricusse in London uraufgeführt. Sie basiert auf dem gleichnamigen Musicalfilm von 1967, der die „Doctor Dolittle“-Geschichten des englischen Schriftstellers Hugh Lofting aus den 1920er Jahren wieder populär gemacht hatte. Erfolgreich waren auch Neuverfilmungen von 1998 und 2001 mit Eddie Murphy. wurden Kult bei der jüngeren Generation. Die Salzburger Produktion ist die deutschsprachige Erstaufführung.
Beim Casting am 21. November – „für alle interessierten Vierbeiner“, heißt es in der Ausschreibung – geht es wirklich nur um Hunde. Dies nur sicherheitshalber, denn im Haus des Tierarztes von John Dolittle gibt es ja Viecher sonder Zahl. Die zweiköpfige Lama-Art Stoßmich-Ziehmich wäre vermutlich schwerer aufzutreiben als ein stattlicher Kläffer-auf-Kommando. Genau so schwer wie die Mondmotte. Ganz wird man also nicht auf wandlungsfähige Schauspieler verzichten können. Ein starker Typ im Hause Doolittle ist übrigens Polynesia, die 199jährige Papageiendame und Fremdsprachenlehrerin für Tiersprachen. 498 Tiersprachen kann Doctor Doolittle schon, um jene des Goldfischs bemüht er sich gerade. Der sprechende Goldfisch bekommt wegen des zu erwartenden Andrangs wahrscheinlich einen eigenen Casting-Termin. (dpk-krie)