Traumjob Lokomotivführer
STICH-WORT
19/09/17 „Ehrenamtliche Lokomotivführer folgen ihrer Leidenschaft“, zitiert die Landeskorrespondenz Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn. Die Leidenschaft sollte sich jedenfalls sicher auf Schienen bewegen, nicht entgleisen, sondern stabil laufen. Auf Schmalspur.
Auszuleben ist die Leidenschaft im Salzburger Freilichtmuseum, wo man wieder einmal ehrenamtliche Lokführerinnen und Lokführer sucht. Seit sieben Jahren ist die Museumsbahn in Großgmain unterwegs. „Besonders junge Familien, Seniorinnen und Senioren und das immer stärker werdende Besuchersegment Großeltern mit Enkelkindern schätzen den Bummelzug durch das Museumsareal“, sagt Michael Weese, der Direktor des Freilichtmuseums. „Gleichzeitig muss aber auch gesagt werden, dass ohne die großartige und engagierte Lokführermannschaft, die diesen Dienst freiwillig und praktisch unentgeltlich macht, der Bahnbetrieb überhaupt nicht möglich wäre.“
Derzeit gibt es im Salzburger Freilichtmuseum vierzig freiwillige Lokführer mit Fahrberechtigung sowie einen Zugbegleiter. Ausgebildet wurden seit 2010 mehr als siebzig Personen.
Klaus Fritsch, jetzt 75 Jahre alt, ist bereits seit sechs Jahren Lokführer im Freilichtmuseum. „Als Kind hatte ich zwei Modelleisenbahnen, und es war immer schon ein Traum von mir, irgendwann einmal als Lokführer zu arbeiten.“ Das Salzburger Freilichtmuseum sei der schönste Arbeitsplatz für Pensionisten, den man sich nur vorstellen kann. „Meine Enkerl erzählen heute voller Stolz: 'Mein Opa ist Lokomotivführer'".
21 Jahre alt muss man sein und einen Führerschein der Klasse B muss man haben. Sonst geht’s ja eher gemächlich her bei der Museumsbahn, das Üben der Bremsmanöver stellt man sich zumindest als Laie nicht wirklich dramatisch vor. Den Lehrplan zur Fachausbildung „Triebfahrzeugführer Museumsbahn“ führen die Salzburger Lokalbahnen durch.
Der erste Ausbildungskurs mit 18 Personen ist bereits am gestrigen Montag (18.9.) gestartet und wird von Heinz Eberhart geleitet. Der zweite Kurs mit 22 Teilnehmern, darunter auch drei Frauen, beginnt im März nächsten Jahres. Wer die Prüfung am Ende der insgesamt dreiwöchigen Ausbildung besteht, kann noch heuer die Lok durch das Museumsgelände lenken. Das große Geld macht man nicht als Freilichtmuseums-Lokomotivführer. Aber die Anfahrtskosten werden ersetzt und es gibt auch einen Essenszuschuss. Und dann das Grün. Und die frische Luft! (Landeskorrespondenz/dpk-krie)