Der „Stesser“ ins Museum
LANGE NACHT DER MUSEEN
30/09/11 Nach den Wienern seien die Salzburger in der „Langen nacht der Museen“ die Fleißigsten, sagt Petra Horn, die seitens des ORF diese zum zwölften Mal in allen Bundesländern stattfindende Initiative organisiert. “Aber Klagenfurt ist uns dicht auf den Fersen.“
Das soll nicht so sein, und die Voraussetzungen sind günstig, dass Salzburg morgen, Samstag (1.10.) die zweite Position hinsichtlich des Publikumszustroms hält. 44 Institutionen (47 Museen) halten bis spät in die Nacht (18 bis ein Uhr früh) geöffnet, und zwanzig von ihnen bieten auch speziell ein Programm für Kinder. 660 Museen sind es in ganz Österreich. Seit der ersten „Langen Nacht der Museen“ im Jahr 2000 machten sich 3,4 Millionen Menschen auf die Socken (beziehungsweise ließen sich von den Shuttlebussen von Event zu Event bringen).
Von der größten Kulturinitiative des Landes spricht man beim ORF. Der Salzburger ORF-Landesdirektor Siegbert Stronegger sieht die Sache vor allem als Impulsgeber: „“Es geht nicht um 'Kultur für alle', sondern für all jene, die an Kultur – latent – interessiert sind.“ Und dieses latente Kultur-Sinnen brauche eben einen Impuls. „Die 'Lange Nacht der Museen' ist für viele der entscheidende Stesser!“
Die erste „ORF-Lange Nacht der Museen“ im Jahr 2000 lockte rund 57.500 Besucher in rund 100 Museen, im Vorjahr nahmen österreichweit und 443.800 Besucher teil.
Von volkskulturellen Traditionen bis zur zeitgenössischen Kunst reicht das Angebot in Salzburg. „Rollenbilder – Rollenspiele“ stehen im Museum der Moderne Mönchsberg am Programm und plötzlich heißt es „A Star Is Born!“ – egal ob Superheld oder Popstar, der dann in der Karaokebox sein Bestes gibt. Im Keltenmuseum geht es zünftiger zur Sache, denn hier gibt es stündlich einen Schwerttanz und auch das 425-Jahre-Jubiläum der Bergknappenmusikkapelle Bad Dürrnberg wird ausgiebig gefeiert.
Auf Kinder warten insgesamt 20 speziell zugeschnittene Programme: im Haus der Natur begibt man sich auf Namenssuche für einen Oktopus oder gerät bei der „Magic Chemistry Show“ ins Staunen. In den Nationalparkwelten Mittersill hingegen gibt es Märchen für Groß und Klein oder kann das alte Handwerk des Filzens erlernt werden.
In der art bv Berchtoldvilla können sich junge Besucher, aber auch Erwachsene in der Technik des Linoldrucks üben. Im Garten der Berufsvereinigung bildender Künstler/innen Salzburgs werden von den Besuchern in Schaumstoff geschnittene Plastiken in Aluminium gegossen.
„Fuchs und Henne“, „Dame“, „Mühle“ oder „Bauernroulette“ – im Heimatmuseum Elsbethen „Zum Pulvermacher“ werden „Alte Spiele – neu entdeckt“. Spannend wird auch die Führung des Kustos durch das Museum, denn im Haus verstreut gibt es neue Exponate, bei den Fossilien, in der Dorfstraße und auch in der bäuerlichen Abteilung.
Das Künstlerhaus-Angebot steht unter dem Motto „Zeichnung“, bei der es neben wandfüllenden Zeichnungen auch Trickfilme zu sehen gibt. Im Kinder-Fotostudio der ARTgenossen können sich Kids verkleiden und selbst fotografieren. Das Foto kann sofort mitgenommen werden.
Beim Durchwandern der acht „Erlebnisstationen“ in den Nationalparkwelten Mittersill lernt jeder die außergewöhnliche Vielfalt des größten Schutzgebietes der Alpen kennen und verstehen. Gemeinsam mit dem Salzburger Wollstadl haben Kinder die Möglichkeit, das alte Handwerk des Filzens zu lernen oder können auf einer Märchenreise erfahren, wie der Frosch auf den Mond kam. (dpk/ORF)