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Klänge auch zum Anschauen

TOIHAUS / BIMBAM FESTIVAL

07/03/25 Was mag es mit der knallroten Teekanne auf sich haben, und was mit dem Kochtopf? Da haben die ganz jungen Zuhörer, eine Kindergartengruppe, im TOIHAUS ganz neugierig die Köpfe gereckt. – Morgen Samstag (8.3.) beginnt BimBam, das zehnte Internationale Theaterfestival für Klein(st)Kinder.

Von Reinhard Kriechbaum

Neue Musik“ für jedes Alter ab drei Jahren.” Kann das überhaupt funktionieren? Wir haben heute Freitag (7.3.) eine Probe des Ensemble NAMES besucht und uns überzeugen lassen.

Das Stück für klingende Teekanne, Kochtopf, aber auch für Bassflöte und Kontrabassklarinette (ein vermutlich auch vielen geeichten Musikhörern unbekanntes Instrument), hat Maja Osojnik geschrieben.

Im Kochtopf befindet sich eine Unmenge von Tischtennisbällen. Klingen, wenn sie hüpfen oder gezielt gepäppelt werden. Feine Töne zu den zurückhaltenden Instrumentalklängen kommen aber auch von einer Plastikfolie, wenn man die Noppen zum Platzen bringt.

Und eine riesige Alufolie über die Große Trommel gelegt ist natürlich auch für Überraschungen sonder Zahl gut. Maja Osojnik hat Doorways 07 für diesen Anlass, die Eröffnung des BimBam-Festivals, “for Kids” adaptiert. In dieser Version ist es eine Uraufführung.

Wie lange kann man Kinder, die noch nicht mal in die Schule gehen, bei der Stange halten? Die vier Stücke des Programms Klingende Dinge dauern zusammen eine gute halbe Stunde, und das ist gerade recht. Sitzend oder liegend auf einer Matte, ganz nah am tönenden Geschehen, können die Kleinen hören, neugierig schauen und auch herzhaft lachen über unerwartete Klangeffekte. Der Knüller ist wohl das Quartett Essercitio die pazzia von Francesco Filidei für viele, viele Luftballons. Auf die kann man klopfen, dran kratzen oder mit dem Finger drüber fahrend quietschen. Unaufgeblasen taugen sie aber auch zum rhythmischen Schnalzen.

Und wenn man die Luft kontrolliert raus lässt, gehen sogar Akkorde. Die Stricknadel kommt auch zum Einsatz, aber man braucht sich nicht zu schrecken. Aus vielen solchen Möglichkeiten hat Francesco Filidei ein reizend verspielten Stück gebaut. Es lässt - jede Wette! - künftig nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene Zuhörer Luftballons mit ganz anderen Augen und Ohren wahrnehmen. Ein netter Einstieg in die Welt neuer Töne ist Terry Rileys In C, ein Klassiker der Minimal Music. Und ein nicht minder bewegtes Stück, als Uraufführung: tutti for ensemble von Raimonda Žiūkaitė.

Vier Mal kann man dieses Programm in den Eröffnungstagen des dreiwöchigen Festivals BimBam im Toihaus erleben, am Samstag (8.3.) um 15 Uhr am Sonntag (9.3.) um 11 und 15 Uhr sowie am Montag (10.3.) um 10 Uhr – toihaus.at
Bilder: dpk-krie
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