Bodenständig, aber auf neuen Geleisen
HINTERGRUND / VOLKSMUSIK / BODENST@NDIG
31/08/22 Auftakt – nomen es omen. So heißt nämlich ein klein besetztes Salzburger Vokalensemble, und das eröffnet am Freitag (2. September) bodenst@ndig, das Festival für neue Volksmusik im Orchesterhaus. Es findet zum sechsten Mal statt.
Von Reinhard Kriechbaum
Das Ensemble Auftakt wurde vor 25 Jahren gegründet, derzeit ist es ein Doppelquett, das von Madrigalen aus der Renaissance über Unterhaltungsmusik der 1920er und 1930er Jahre bis zu Swing und Pop ein ganz breites Repertoire abdeckt. Als zweites Ensemble tritt an diesem Abend Aniada a Noar auf. Diese steirische Gruppe gibt es schon seit vierzig Jahren. Derzeit spielt man in Triobesetzung, die drei Multi-Instrumentalisten gehören zu den bestbekannten Schöpfern neuer Volksmusik in Österreich. Ihre neueste CD mit dem Titel Love wurde gleich drei Mal für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert.
Die künstlerische Leitung und Moderation des ersten Abends hat der langjährige Volkskultur-Redakteur im ORF-Landesstudio Salzburg, Manfred Baumann. Als drittes Ensemble hat er die Peter Mayer Hofkapelle eingeladen. Hofkapelle meint wirklich Bauernhof: „Gesungen wird auf innviertlerisch, musiziert, was die Welt so hergibt, und getextet, was jeden berührt“, heißt es auf der Website der Gruppe aus Oberösterreich. „Die Lieder werden von Peter Mayer komponiert und leben von seinen Begegnungen mit unterschiedlichen Musikszenen, von Österreich bis Los Angeles – und ist er mal nicht am Musikmachen, läuft er als Biobauer seinen Freilandschweinen hinterher.“
Mit dem Festival bodenst@ndig verfolgt man seit 2016 die Idee einerseits etablierte „Stars“ aus der Szene auf die Bühne zu bringen und andererseits Nachwuchstalente aufzustöbern, die sich mit Herzblut und Innovation der Volksmusik mit neuen, anderen Tönen verschrieben haben.
Auf der Programmschiene bodenst@ndig podium bekommen am Samstagabend (3.8.) junge Musikantinnen und Musikanten des Musikum Salzburg die Möglichkeit, aus der Tradition kommend, neue Volksmusik und neue Genres auf einer Bühne zu präsentieren, erklärt Berta Wagner, die Geschäftsführerin vom Forum Salzburger Volkskultur. Das Klarinettentrio Casual Clarinets aus der Klasse Barbara Neureiter wird mit neuen Tönen aufhorchen lassen. Johnathan Zeilner wird sich zu seinem Gesang mit der Diatonischen begleiten, bevor die Trumpet Boys aus der Klasse Gerhard Windhofer für besondere Stimmung sorgen werden.
Weiter geht’s mit überlieferten Melodien die in einem experimentellen Klangraum von Cordes y Butons aus Südtirol erklingen werden, bevor die Querschläger mit ihren Musikstilen von Jazz, Rock bis hin zu Jodler und Gstanzl und dem für sie typischen Humor das kleine Festival ausklingen lassen werden.