asdf
 

Gut getarnt im Schnee

TIROLER FESTSPIELE ERL / ERÖFFNUNG DES WINTERFESTSPIELHAUSES

24/12/12 „Besucher der Tiroler Festspiele Erl müssen sich auf keinen Fall vor den Schneemassen fürchten. Die Straßen sind geräumt, die Zugänge eisfrei, die Garderobe ist kostenlos und das Auto parkt ab 26. Dezember sicher, ebenfalls kostenlos und schneefrei im neuen Parkhaus zu Füßen des Festspielzentrums.“ Auch den Herausforderungen, die der Winter an den Garderobenbetrieb stellt, gedenke man sich mit Bravour zu stellen.

Von Heidemarie Klabacher

Am 26. Dezember wird eröffnet – mit Schmankerln von Rossini und Donizetti, der Uraufführung eines Konzertstücks von Daniel Schnyder und der Hommage an Bela Bartok aus der Feder von Gustav Kuhns komponierenden Alter Ego, dem unvermeidlichen Angelo di Montegral. Danach folgt „Herzog Blaubarts Burg“, der Operneinakter von Bela Bartok über den blutrünstigen Frauenmörder.

Platz genug wird sein für einen Operneinakter: Das Winterfestspielhaus in Erl wurde vom Wiener Architektenbüro Delugan Meissl Associated Architects geplant und von der STRABAG als Generalunternehmer unter der Projektleitung von Georg Hoger seit Oktober 2010 gebaut. Es hat eine Nutzfläche von siebentausend Quadratmetern – und verfügt über den mit 160 Quadratmetern angeblich größten Orchestergraben der Welt. Das neue Festspielhaus hat 862 Sitzplatze, 732 auf der Tribune dazu 130 mobile Sitzplatze im Bereich des Orchestergrabens.

Durch seine dunkle Fassade passe sich das Haus im Sommer an die von dunklem Wald gepragte Hintergrundlandschaft an und gewähre dem Passionsspielhaus den Vortritt, erklären die Verantwortlichen. „Im Winter ist es umgekehrt: Wahrend das weiße Passionsspielhaus in der verschneiten Umgebung zurücktritt, sticht das dunkle, zu den Vorstellungen beleuchtete Festspielhaus inmitten der hellen Landschaft hervor.“

Finanziert wurden Festspielhauses samt Infrastruktur (etwa das Parkhaus) durch die Haselsteiner Familien-Privatstiftung, „die den Großteil der auf 36 Millionen Euro veranschlagten Baukosten sowie sämtliche Unterhaltungskosten und die Kosten für die Bespielung des Festspielhauses tragen wird“, heißt es in einer Aussendung der Tiroler Festspiel Erl. Die Tiroler Landesregierung habe sich im Rahmen des "Tiroler Kulturinvestitionspakets 2012 bis 2015" mit acht Millionen Euro beteiligt, „die Höhe der finanziellen Beteiligung des Bundes soll ebenfalls acht Millionen Euro betragen“. Die „diesbezügliche“ Zusage werde noch erwartet.

Gustav Kuhn und sein Team haben sich künstlerisch viel vorgenommen: Auf dem Opernprogramm der „1. Tiroler Festspiele Erl im Winter“ stehen nach dem Auftakt mit Bartoks „Blaubart“ Mozarts „Figaro“ und Verdis „Nabucco“. In Konzerten hört man drei Schwergewichte der Sakralmusik, die h-Moll Messe von Johann Sebastian Bach, Beethovens Missa Solemnis und die Petite Messe Solennelle von Rossini (ein Kernstück im Repertoire der Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl). Dazu kommen ein Klavierabend mit Davide Cabassi & Jasminka Stan?ul, ein der experimentellen Musik gewidmetes Konzert des Ensemble Risognanze und ein Auftritt der Musicbanda Franui mit dem Bariton Michael Kupfer.

Die „1. Tiroler Festspiele Erl im Winter“ laufen schon seit Wochen auf einen Publikumserfolg hinaus - viele Veranstaltungen, wie etwa das Neujahrskonzert mit Werken der „einschlägigen“ Neujahrskonzert-Komponisten, sind ausverkauft. Bei den Opern sind teils noch Karten in der teuersten Kategorie erhältlich. Man hat die Preise zwischen 30 und 185 Euro angesetzt.

1. Tiroler Festspiele Erl Winter, von 26.12.2012 bis 6. Jänner 2013 - www.tiroler-festspiele.at
Bilder: www.tiroler-festspiele.at

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014