In der Stadt von Franz Xaver Mozart
HINTERGRUND / LVIV MOZ ART FESTIVAL
14/08/18 Als Referenz an Mozarts jüngsten Sohn, Franz Xaver Wolfgang, der dreißig Jahre seines Lebens in Lemberg – heute Lviv in der Ukraine – verbrachte, findet dort ein Festival klassischer Musik statt, mit reger Beteiligung der Stiftung Mozarteum Salzburg.
Das LvivMozArt Festival in Lemberg (Lviv, Ukraine), im Vorjahr als künftig jedes Jahr stattfindende, zehntägige tägige Festspiele klassischer Musik gegründet, ging kürzlich zu Ende. Bei der Abschlussgala war Stiftungs-Präsident Johannes Honsig-Erlenburg als Festredner eingeladen. Er reiste mit heiklem Gepäck an: mit Mozarts Costa-Violine. Frank Stadler, Konzertmeister des Mozarteumorchesters, spielte darauf in der Lemberger Oper die Violinkonzerte A-Dur KV 219 von Mozart und e-Moll op. 64 von Felix Mendelssohn-Bartholdy, begleitet vom „INSO-Lviv“-Symphonieorchester unter Leitung der Festivalgründerin und Intendantin Oksana Lyniv, seit einer Saison Opernchefin in Graz.
Impuls für das noch junge Lemberger Festival ist Franz Xaver Wolfgang Mozart, der am 26. Juli 1791 in Wien geboren wurde, nur wenige Monate vor dem Tod seines Vaters Wolfgang Amadé. Schon als Kind erhielt Franz Xaver Wolfgang Mozart in Prag und Wien eine intensive musikalische Ausbildung. Zu seinen Lehrern gehörten unter anderem Antonio Salieri, Sigismund Neukomm und Johann Nepomuk Hummel. Mit 17 Jahren übernahm er in Galizien eine Stelle als privater Klavierlehrer und lebte von 1808 bis 1838 in Lemberg.
Die Stiftung Mozarteum Salzburg verdankt Mozarts jüngstem Sohn viele Originalhandschriften, Gemälde und andere Andenken an Mozart und dessen Familie, denn Franz Xaver Wolfgang Mozart verfügte, dass seine eigene Bibliothek und die Erbstücke seines Vaters als Vermächtnis an den 1841 gegründeten Dommusikverein und Mozarteum gehen sollten.
Lviv, einst viertgrößte Stadt der Donaumonarchie ist seit Jahrhunderten vom Zusammenleben mehrerer Ethnien und Konfessionen geprägt. Die Altstadt ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und wird von Bauwerken der Renaissance, des Barock, Klassizismus und Jugendstils beherrscht. Es gibt zahlreiche Theater, Museen und Bibliotheken. Auch wenn es so aussieht, als hätten die emsigen Theaterarchitekten Helmer&Fellner das einprägsame Opernhaus am Boulevard Sloboda erbaut – haben sie nicht. Von ihnen aber stammt das legendäre Hotel Schorsch ein paarhundert Meter weiter. (ISM/dpk-krie)