Die jüngste Preisträgerin ist gerade elf
INTERNATIONALE SOMMERAKADEMIE DES MOZARTEUMS
22/08/13 Eh klar: mit 330 Teilnehmern stellten die Pianisten wie üblich die stärkste Gruppe bei der am Samstag (24.8.) zu Ende gehenden Internationalen Sommerakademie der Universität Mozarteum. Die 286 Geiger landen klar auf Platz zwei, die 177 Sänger sind die dritte Großgruppe.
Das entspricht der langjährigen Statistik des Traditionsunternehmens, das wahrscheinlich auch die beste Werbung der Universität Mozarteum nach außen ist. Rektor Reinhart von Gutzeit: „An keiner Musikhochschule kann man in dieser Größenordnung probestudieren.“ In manchem Sommerakademieteilnehmer reift in diesen Wochen der Entschluss, sich näher an Salzburg und ans Mozarteum zu binden. Die erst fünfzehnjährige Geigerin Wendi Wang aus China zum Beispiel könnte sich einen weiteren Ausbildungsweg hier durchaus vorstellen. Sie wird übrigens das Preisträgerkonzert morgen Freitag (23.8.) mit Pablo de Sarasates Carmen-Fantasie beschließen, und wenn man dem scheidenden Sommerakademieleiter Alexander Müllenbach glauben darf, wird das eine ziemlich spannende Angelegenheit werden.
Ein Organist eröffnet übrigens dieses Konzert: Zwei Mal zuvor hatte man für die Sommerakademie bereits einen Orgelkurs angeboten, aber heuer ist er auch wirklich zustande gekommen (Hannfried Lucke hat ihn geleitet).
Eine Art Quereinsteiger ist der polnische Tenor Andrzej Lampert, jedenfalls was den Operngesang betrifft. Er war nämlich bisher im Jazz und Pop beheimatet, aber „last year I finished this thing“. Nun strebt er die Opernbühne an und wird ab Herbst in Krakau auch schon engagiert sein. Vor zwei Jahren hat er begonnen, an der Sommerakademie mit Helena Lazarska zu arbeiten.
Die allerjüngste im Preisträgerteam ist heuer elf Jahre alt. Elli Choi kommt aus den USA, spielt Geige. Schon im Vorjahr war sie in Salzburg, und schon da hat die Jury beim Debussy-Wettbewerb der Sommerakademie eine „Besondere Erwähnung“ ausgesprochen.
915 Studierende gab es heuer insgesamt auf der Sommerakademie, sie kamen aus 58 Ländern. 66 Meisterklassen hat es gegeben. 76 Teilnehmerinnen und Teilnehmer belegten einen Deutsch-Kurs. Das ist eine auffällige Zahl. Japan stellte mit 197 das einzige dreistellige Kontingent, danach folgen Deutschland mit 95, Österreich mit 63 und Südchorea mit 58 und China mit 52 Studierenden. Fürs Abschlusskonzert kamen vierzig Kandidaten in die engere Wahl, zehn kommen morgen zu Podium-Ehren. Auch auf der Sommerakademie wird die Luft nach oben hin rasch dünn.