Man hat zu feiern
HINTERGRUND / SALZBURGER KULTURVEREINIGUNG
17/10/12 Seit sechzig Jahren gibt es den Konzertring der Salzburger Kulturvereinigung. Seit vierzig Jahren richtet sie die Salzburger Kulturtage aus. Heute Mittwoch (17.10.) beginnen sie mit einem Konzert des Budapest Festival Orchestra unter Ivan Fischer. Und das Jubiläum Nummer drei: Seit fünfzig Jahren gibt es das Sinfonieorchester der Kulturvereinigung.
1972 wurden die ersten „Salzburger Kulturtage“ angeboten, geboren aus der Idee, die Stadt auch im Herbst zur Szene für erstklassige Aufführungen und Konzerte heimischer und internationaler Interpreten zu machen. Es ging auch darum, Kulturangebote verschiedener Veranstalter zu verknüpfen. An die 20.000 Musikfreunde zählt man jedes Jahr bei den Kulturtagen.
Das Budapest Festival Orchestra unter Ivan Fischer, das an den ersten drei Tagen der heute Mittwoch im Großen Festspielhaus beginnenden Salzburger Kulturtage gastiert, wurde in einer Kritiker-Rankingliste auf Rang neun der weltweit besten Sinfonieorchester gesetzt. Zu hören sind neben den „Haydn-Variationen“ von Brahms die Achte Symphonie von Antonín Dvo?ák und jeweils ein Werk von Ernö von Dohnányi.
Nach „Anna Karenina“ und „Don Quixote“ präsentiert Boris Eifman mit seinem St. Petersburger Ballett-Theater mit „Eugen Onegin“ seine jüngste Choreographie im Großen Festspielhaus (23.10.). Eifman gründete sein Ensemble vor mehr als dreißig Jahren und verwandelt seitdem berühmte Werke der russischen Literatur in bildmächtige, manchmal umstrittene, aber stets erfolgreiche Bühnenwerke.
Das Salzburger Landestheater trägt zu den Kulturtagen Wagners „Tristan und Isolde“ bei. Es inszeniert der Leiter der an der Universität Mozarteum an der Opernschule lehrende Eike Gramss, Dirigent ist Leo Hussain (Premiere am 31.10.).
Otto Schenk zeigt seinen Solo-Dauerbrenner „Die Sternstunde des Josef Bieder“ (20.10.), Die „Via Noca Percussion Group“ ist zu Gast (22.10.) und der vor drei Jahren gegründete Chor der Salzburger Kulturvereinigung trägt, unterstützt vom Symphonieorchester der Tonhalle Düsseldorf , das Mozart-Requiem bei.
Das seit einem halben Jahrhundert bestehende, ehrenamtlich organisierte Sinfonieorchester der Salzburger Kulturvereinigung gibt eine Matinee mit Werken von Mozart und Beethoven. Das Amateurorchester trifft sich jeden Montagabend in der Liedertafel.
Die heuer weit in den November hinein reichenden Kulturtage enden mit einem Gastspiel des ältesten Orchesters der Schweiz (14., 15., 16. November), dem Luzerner Sinfonieorchester unter Johann Nott mit Isabella Faust (Violine).
Die Orchesterkonzerte der Kulturtage gehören wie jedes Jahr zum Konzertring der Kulturvereinigung. Seit sechzig Jahren werden diese Abonnements angeboten. In den sechs Jahrzehnten hat man damit 2,8 Millionen Besucherinnen und Besucher erreicht. Begonnen hat man seinerzeit mit sechs Konzerten in der Universitätsaula. Heuer veranstaltet die Salzburger Kulturvereinigung 27 Konzerte im Großen Festspielhaus, davon je acht in den Zyklen „Die große Symphonie“, „Musik der Meister“ und „Welt der Musik“. Das Neujahrskonzert wird diesmal gleich drei Mal gegeben.
Die Salzburger Kulturvereinigung finanziert sich zu 93 Prozent eigenwirtschaftlich durch Erlöse aus dem Kartenverkauf und von privaten Zuwendungen. Die spärlichen Subventionen setzen sich aus projektbezogenen öffentlichen Zuwendungen für den Konzertring, die Salzburger Kulturtage, das Straßentheater sowie die ebenfalls von der Kulturvereinigung getragene Trakl Forschungs- und Gedenkstätte im Geburtshaus des Dichters zusammen. (SKV)