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Noten, Schweiß, Karriereträume

SOMMERAKADEMIE MOZARTEUM / PREISTRÄGERKONZERT

23/08/12 Zum Aufwärmen wird geturnt: In der Gesangsklasse von Marjana Lipovsek und Alfred Burgstaller wird jeden Morgen punkt 9.30 Gymnastik gemacht. Das gemeinsame Schwitzen macht allen Beteiligten „einen Riesenspaß“ und schweißt Lehrer und Schüler zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen.

Von Heidemarie Klabacher

Aus der Meisterklasse von Marjana Lipovsek und Alfred Burgstaller ist heuer die rumänische Sopranistin Larissa Ciulei als Preisträgerin hervorgegangen. Sie habe zum ersten Mal einen Meisterkurs besucht, erzählte die 1985 in Bukarest geborene, vielfach ausgezeichnete und längst international gefragte Sängerin. Sie habe wirklich jeden Tag an der Gymnastik teilgenommen und großes Vergnügen daran gehabt, erzählte Larissa Ciulei, die beim Preisträgerkonzert der Sommerakademie in der Großen Aula eine Arie der Elisabetta aus Verdis "Don Carlos" singen wird.

Das Sängerehepaar Marjana Lipovsek und Alfred Burgstaller unterrichtet seit 1996 bei der Sommerakademie. Alfred Burgstaller sei dabei für alles „Technische“ – wie auch für die Gymnastik – zuständig. Zu den berühmt gewordenen Preisträgerinnen der Sommerakademie gehört auch Genia Kühmeier, die seinerzeit ebenfalls bei Lipovsek/Burgstaller einen Meisterkurs belegt hatte.

Andrè Schuen, Marie-Christine Klettner, Igor Levit, Herbert Schuch, Alice Sara Ott – das sind die Namen einiger der Preisträger der Internationalen Sommerakademie Mozarteum der letzten zehn Jahre, die inzwischen im Konzertbetrieb etabliert sind. Heute Donnerstag (23.8) präsentierte Sommerakademieleiter Alexander Müllenbach die Preisträger 2012, die sich morgen Freitag (24.8.) beim Abschlusskonzert dem Publikum stellen werden.

„Wenn talentierte, schon ausgebildete junge Künstler gerne zurückkommen, dann muss an einem Kursort nicht nur sehr viel geboten werden, dann muss auch atmosphärisch sehr viel stimmen“, sagte der Geiger Vadim Gluzman. Aus seiner Meisterklasse ist Lea Birringer als Preisträgerin hervorgegangen. Es freue sie ganz besonders, sagte die 1986 in Deutschland geborene Geigerin, dass sie „das mit einer Schumann-Sonate geschafft" habe und nicht etwa mit einem der effektvollen Virtuosenstücke, wie sie gerne zu solchen Wettbewerben gespielt werden.

Lea Birringer sei eine jener jungen Künstlerinnen, „die nicht aufhören werden, sich zu entwickeln“, betonte Vadim Gluzman: „Sie weiß, was sie vermitteln will. Ihre Performance ist viel mehr die einer ‚Musikerin’ denn nur die einer ‚Geigerin’.“ Warum Lea Birringer tatsächlich die erste Schumann-Violinsonate und nicht irgendein Bravourstück zum Vorspielen ausgewählt hat? „Ein Klassenkollege hat das Werk gespielt und es hat mich umgehaut. Da wollte ich auch umhauen.“

Zu den auffallendsten Talenten unter den vielen jungen Leuten auf der Sommerakademie Mozarteum gehört dieser Tage der 1999 in Qindao in China geborene Geiger Ziyu He. Der Dreizehnjährige besucht seit Oktober 2011 das Leopold Mozart Institut für Hochbegabungsförderung an der Universität Mozarteum, lebt seither mit seiner Mutter in Salzburg und hat hier angefangen, Deutsch zu lernen. Ziyu He ist Schüler von Paul Roczek und er besuchte bei der Sommerakademie dessen Meisterklasse. Beim Abschlusskonzert wird der junge Geiger die Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 spielen, eine der komplexesten Kompositionen Bachs. „Die Chaconne mag ich sehr gerne“, sagte Ziyu He. Bach mag er überhaupt gern. Und er mag auch die vielen Studenten bei der Sommerakademie: „Sie spielen alle ganz toll.“

Insgesamt 1003 Teilnehmer aus 65 Nationen sind heuer gezählt worden, womit die Sommerakademie sich den Grenzen ihrer Kapazitäten nähere, so Alexander Müllenbach.

Preisträgerkonzert der Internationalen Sommerakademie Mozarteum 2012 – Freitag (24.8.), 19.30, Große Aula - www.moz.ac.at
Bild: dpk-klaba

 

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