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Oldies but Goodies

OVAL / ADI JÜSTEL & FRIENDS

10/08/12 Was wäre die heimische Jazzszene wohl ohne Salzburgs Jazz-Legende Adi Jüstel geworden? Der jetzige Besitzer von Adi Jüstels Klavier im ehemaligen Mexikano-Keller der Blauen Gans schwärmt heute noch von all den Größen, die damals auf diesem Instrument musizierten.

Von Horst Reischenböck

altJüstel pflegte über Jahrzehnte hinweg Kontakte, ja Freundschaften zu Musikern, die sommersüber in Salzburg weilen. Bereits zum 4. Mal nutzte er diese Musiker-Beziehungen sich selbst und seinen Fans zur Freude, am Donnerstag (9. 7.) im Europark.

Der ewig gleich gut aussehende Jüstel schaffte es auch diesmal wieder, Alt und Jung zu einer Jam-Session ins Oval einzuladen. Er, der sich selbst bescheiden als „Amateur“ bezeichnet, präsentierte dabei, so wie von ihm gewohnt, internationale Standards. In diesem Mix aus Swing und Latin durften das „Girl von Ipanema“ genauso wenig fehlen wie „Georgia on my mind“, der “Blue bossa“, „Blue monk“ oder „Watermelon-man“, die das gut besuchte Auditorium erbeben ließen. Bis hin natürlich auch zu des Österreicher Joe (Josef) Zawinuls absolutem Hit „Mercy, mercy, mercy“.

Der Gast-Star war in erster Linie einmal Ex-Philharmoniker Rudi Josel, mit dem Jüstel schon lange Jahre partnerschaftliches Spiel pflegt. Nach wie vor ist es schlicht bewundernswert, wie Josel seine gefühlvoll geblasene Posaune zart in die Ohren der Hörer hineinschmeichelt. Genauso aber auch, was ihm an Bandbreite von spielerischen Glissandi bis hin zu kraftvoll schmetternden Tönen zu Gebote steht.

Dazu das Flip Philipp Jazztet als Wiener „Gegenspieler“ (von Symphoniker-Seite): eben Flip Philipp am Vibraphon, der nicht nur oft den Beat vorgab, sondern sich auch virtuos improvisatorische Attacken beisteuerte. Erfreulicherweise auch wieder mit dabei der junge Kontrabassist Manuel Mayr, der einmal mehr in seinen Soli die ihm eigene Klasse unter Beweis stellen durfte. Und ihm zur Seite im Hintergrund Christian Salfellner am Schlagzeug.

Eine Freude also für Kenner, vor allem natürlich für solche älteren Kalibers. In die nicht abreißende gute Stimmung hat sich Adi Jüstel am Klavier und auch zwischendurch gewohnt vokal dezent bestimmend mit eingebracht und wurde dafür stürmisch bejubelt.

Für Fortsetzung wird gesorgt, nächstes Jahr am 23. August 2013 – www.juestelrecords.com
Bild: www.oval.at

 

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