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Neue Glocken-Töne

SALZBURG BIENNALE / GLOCKENSPIEL

28/02/11 Es spielt ja, seit es restauriert und zur Mozartwoche in Betrieb gegangen ist, wirklich alle Stückerl: sogar zeitgenössische. Aus Anlass der Salzburg Biennale werden vier zeitgenössische Stücke gesetzt, die für das Salzburger Glockenspiel komponiert wurden.

Johannes Krall begegnet man sonst eher als Geiger in den Reihen des Mozarteumorchesters oder als Leiter der von ihm gegründeten Ensembles "giovanni music" und "MOSZ-artbänd". Aber auch als Komponist ist der 1957 geborene Musiker tätig. Als Zwanzigjähriger, damals Kompositionsstudent in Wien, erreichte er das Finale der ORF show-chance mit einer Liedkomposition auf eigenem Text. Das Bundesministerium für Kunst und Kultur verlieh  ihm den Würdigungspreis für außergewöhnliche künstlerische Leistungen. 1997 erhielt er den Kompositionspreis des Kulturfonds der Stadt Salzburg.

altFür das Glockenspiel hat er ein Stück mit dem Titel "Kaskaden" komponiert. Heute, Montag (28.2.), wird es um 18 Uhr das erste Mal erklingen. In wöchentlichem Wechsel werden bis Ende März Stücke von Andreas Aigmüller, Thomas Kessler und Dieter Schnebel zu hören sein.

Andreas Aigmüller wurde 1952 in Magdeburg geboren, studierte Pauke, Schlagzeug und Komposition an der Berliner Hochschule für Musik. Während des Studiums arbeitete er mit namhaften Jazzmusikern zusammen. 1974-1978 war er Solopaukist im Mozarteumorchester Salzburg.

Der Schweizer Thomas Kessler (Jahrgang 1937) hat in Berlin unter anderem bei Boris Blacher und Ernst Pepping studiert. 1965 gründete Kessler ein eigenes Studio für elektronische Musik in Berlin. In den folgenden Jahren leitete er das Berliner Elecronic Beat Studio, später war er  musikalischer Leiter des Centre Universitaire International de Formation et de Recherche Dramatiques in Nancy. Von 1973 bis 2000 lehrte er an der Musik-Akademie in Basel, leitete das dortige Studio für elektronische Musik, gründete zusammen mit Gérard Zinsstag die Tage für Neue Musik in Zürich und gemeinsam mit Wolfgang Heiniger das Festival für live-elektronische Musik ECHT!ZEIT! in Basel.

Denkt man bei Glocken zuerst an den Kontakt zu oben, ist der 1930 in Deutschland geborene Dieter Schnebel eine nahe liegende Adresse. Er hat nämlich nicht nur Kompositioon studiert, sondern auch evangelische Theologie, Philosophie und Musikwissenschaft. Es folgten Pfarr- und Lehrertätigkeit in Kaiserslautern, Frankfurt a.M. und München. 1976 wurde eigens für Dieter Schnebel eine Professur für experimentelle Musik und Musikwissenschaft an der Hochschule der Künste in Berlin eingerichtet, die er bis zur Emeritierung 1995 innehatte. Danach setzte er seine theologische Tätigkeit als als Prediger an der Johann Sebastian-Bach-Kirche in Berlin-Lichterfelde fort.

Die Spielzeiten des Salzburger Glockenspiels sind wie bisher 7, 11 und 18 Uhr.
Bilder: Mozarteumorchester Salzburg (1);  dpk-klaba (1); Schott

 

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