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Schubert mit Trommel. Mahler mit Schiff.

SALZBURGER KULTURTAGE

28/09/21 Kunstpfeifen und Klavierkonzert. Musik und Kulinarik. Saxophonquartett und Orchester Klangwandern und Naturerlebnis: Bis 19. Oktober bringen die 49. Salzburger Kulturtage ein vielfältiges und anregendes Programm weitab der herkömmlichen Genre-Grenzen.

Von Heidemarie Klabacher

Wolken mit Sonne drüber. Wolken ohne Sonne. 17 bis 19 Grad Celsius. Zwischen fünf und neunzig Prozent Niederschlags-Wahrscheinlichkeit. Nennen wir sie „volatil“, die Wetter-Vorhersage von bergfex.at zwischen 13 und 16 Uhr. Und warum überhaupt. Was das Wetter von Heute mit den Kulturtagen zu tun? Vor der Aufführung der Dritten Mahler am Mittwoch (29.9.) – mit Mozarteumorchester, Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor, der Altistin Kate Aldrich und dem Bachchor unter der Leitung von Riccardo Minasi Dirigent – gibt es heute Montag (27.9.) noch einen Spaziergang an die „Originalschauplätze“ der monumentalen Symphonie. „Gustav Mahler verbrachte die Sommer von 1893 bis1896 inmitten der malerischen Natur in Steinbach am Attersee. In vier Sommern komponierte er neben zahlreichen Liedern und Teilen der zweiten Symphonie die gesamte dritte Symphonie.“

Der Blick auf Attersee und Höllengebirge und die malerische Landschaft dazwischen mag in den klingenden Naturszenen der Dritten Niederschlag gefunden haben. Grund genug für Kulturvereinigungsleiter Thomas Heißbauer, einen leidenschaftlichen Musik-Vermittler, mit seinem Publikum ins – notfalls auch nasse – Grüne zu wandern. Vier Stationen in und um Steinbach am Attersee werden zu Fuß, per Bus und per abschließender Bootsfahrt angesteuert. „Mahler hat die Sätze ursprünglich ja mit Überschriften versehen“, erinnert Heißbauer. Pan erwacht oder Was mir die Blumen auf der Wiese erzählen. An vier Musikstationen (Musik freilich aus dem Lautsprecher) sollen die Natur-Eindrücke lebendig werden. Besucht werden Komponierhäuschen und Kirche in Steinbach. Zurück geht es mit dem Schiff über den See. Ein spektakulärer Auftakt jedenfalls für die 49. Salzburger Kulturtage.

„An fünfzehn Tagen versammeln sich nationale Spitzenorchester und international anerkannte Musiker in der Stadt Salzburg und bieten ein facettenreiches Programm, bei dem aufgeschlossene Musikliebhaber, Neugierige und bewusste Zuhörer ihre Freude haben werden“, sagt Thomas Heißbauer. „Darunter sind Größen wie die ukrainische Maestra Oksana Lyniv, die im Sommer 2021 als erste Frau eine Oper bei den Bayreuther Festspielen dirigierte, die Salzburger Cellistin Julia Hagen, das SIGNUM saxophone quartet, The Erlkings, das Multitalent Nikolaus Habjan oder der bekannte Koch und Autor Roland Essl gemeinsam mit dem Mozarteum Quartett.“

Schon „vor Corona wurden Flugreisen von Orchestern mit Argusaugen beäugt“. Die Kulturvereinigung werde ihren internationalen Fokus weiter beibehalten, aber eben auch die zahlreichen hervorragenden Orchesters Österreichs und Deutschlands stark im Blick behalten. Dieser Ansatz spiegelt sich im laufenden Saison-Programm der Kulturvereinigung, aber auch in der der Woche der österreichischen Orchester im Rahmen der Kulturtage: Von 12. bis 17. Oktober spielen in Salzburg Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, das Bruckner Orchester Linz mit seinem Chefdirigent Markus Poschner, das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich mit seinem Chefdirigenten Yutaka Sado und das Mozarteumorchester. Zudem werden sich die Geschäftsführer dieser Klangkörper zum „Ersten österreichischen Orchestertag“ in Salzburg treffen, um etwa über die Folgen der Coronakrise zu diskutieren.

The Essential Collection – Ein Schubert Abend mit The Erlkings am 6. Oktober in der Szene Salzburg peppt die Liedkunst Schuberts auf. Mit Gitarre, Cello, Tuba und Perkussion. „Die modernen Liedbearbeitungen zeugen von Liebe und Respekt dem frühromantischen Komponisten gegenüber, decken aber in ihrer Singer-Songwriter Manier auch ganz neue Facetten auf“, betont Kulturvereinigungsleiter Thomas Heißbauer. „Mit viel Vitalität, Charme, Leichtigkeit aber auch Tiefe begeistern The Erlkings sowohl Schubertkenner als auch vollkommene Neulinge.“

Ein echtes Großprojekt ist Rhythm of the Americas mit dem SIGNUM saxophone quartet und dem Mozarteumorchester unter der Leitung von Ido Arad am 8. Oktober im Großen Festspielhaus. „Das Programm verbindet feurige Rhythmen aus den zwei Amerikas, dem Norden und Süden“, so Thomas Heißbauer. „Die Cowboy- und Country-Melodien in Coplands Rodeo zusammen mit der augenzwinkernden Musik in Bernsteins Divertimento versprechen ein Konzerterlebnis der besonderen Art. Bei den kubanischen und mexikanischen Rhythmen in den Kompositionen von Márquez und Gershwin wird es schwerfallen, auf seinem Platz ruhig sitzen zu bleiben.“ Gemäßigter zugehen wird es wohl im Domkonzert am 10. Oktober: Das Orchester der Dommusik, der Salzburger Domchor, die Jungendkantorei und Domorganist Heribert Metzger unter der Leitung von Domkapellmeister János Czifra spielen Anton Bruckners Messe Nr. 3 f-Moll. Am 18. Oktober unter dem Motto Klassik & Kulinarik kocht Roland Essl im Kavalierhaus Klessheim Schuberts Rosamunde Quartett zusammen mit dem Mozarteum Quartett.

Die Salzburger Kulturtage bis 19. Oktober - www.kulturvereinigung.com
Bilder: Salzburger Kulturvereinigung / Julia Wesely (1); Andrej Grilc (1); Marco Riebler (1); Salzburger Dommusik (1)

                   

 

 

 

 

 

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