Eine Kantate neu entdeckt
MICHAEL HAYDN MUSEUM
28/06/10 Zwei neue Vitrinen im Salzburger Michael Haydn Museum erinnern an Jahresjubilare: an den 350. Geburtstag von Johann Joseph Fux und auf den 200. Geburtstag von Otto Nicolai.Was Fux betrifft, ist die Sache sonnenklar: Der Wiener Hofkapellmeister war mit seinem musiktheoretischen Werk "Gradus ad parnassum" Lehrer einer ganzen Generation von Musikern. Michael Haydn studierte dieses Werk ebenso wie Vater und Sohn Mozart. Das Museum zeigt einen Druck aus dem Besitz der Abtei St. Peter und eine von Michael Haydn angelegte Abschrift der "Missa canonica" von Johann J. Fux.
Aber Salzburg und Otto Nicolai? Der Begründer der Wiener Philharmoniker (1810-1849) machte zwei seiner Kompositionen, ein "Pater Noster" und seine "Missa in D", dem Dommusik-Verein zum Geschenk machte. Er wurde zum Ehrenmitglied des Dommusik-Vereins ernannt und brachte 1847 im Salzburger Dom seine Messe zur Aufführung.
Bei einem Pressegespräch am Montag (28.6.) sagte LHStv. Wilfried Haslauer, er wünsche sich auch eine Einbindung des Michael Haydn Museums in den Museumsleitplan. "Durch die Einbeziehung in den Museumsrundgang rund um den Domplatz würde Michael Haydn natürlich auch wesentlich mehr Aufmerksamkeit erhalten, als dies jetzt mit einem kleinen Einzelmuseum möglich ist.
Ein besonderes Angebot für Familien: Kinder bis zehn Jahren haben im Michael Haydn Museum und bei den "5-Uhr-Konzerten" freien Eintritt. Beim Fest zur Festspieleröffnung am 25. Juli tut man auch mit: Unter dem Motto "Barocke Lustbarkeiten" spielt das "Ensemble flauto traverso Salzburg" rund um Leonore von Stauss Werke von Benedetto Marcello und Georg Friedrich Händel. Zählkarten gibt es im Kartenbüro der Festspiele.
Ein besonderer Termin heuer bei den "5-Uhr-Konzerten" (von Juli bis September): die Wiederaufführung der Kantate "Ino" von dem letzten Salzburger Hofkapellmeister Luigi Gatti (1740-1817) am 16. und 17. August 2010. Die Handschrift ist vor wenigen Monaten im Salzburger Domarchiv entdeckt worden, die Sopranistin Gudrun Sidonie Otto und Wolfgang Brunner am Hammerflügel werden das Stück aufführen.
"Die Konzertreihe lebt nicht zuletzt vom persönlichen und zum Teil ehrenamtlichen Engagement der Mitarbeiter, allen voran Wolfgang Brunner. Auch die oft erlesenen und ausgefallenen Programme ließen sich unter profitorientiertem Blickwinkel nie verwirklichen", betont Gerhard Walterskirchen, der Generalsekretär der Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft.