Schönheit Glanz und Trauer
DOKUMENTATION / GEORG TRAKL / GEDICHT
16/02/16 Der Dichter Georg Trakl (1887 bis 1914) hat Hölderlin (1770 bis 1843) verehrt. Das ist bekannt. Den Einfluss spürt man in Trakls Gedichten. Trakl hat in den dritten Band der Gesammelten Werke Friedrich Hölderlins mit Bleistift das Gedicht ‚Hölderlin‘ geschrieben. – Hier das Faksimile..
Hölderlin-Transkription
Der Wald liegt herbstlich ausgebreitet
Die Winde ruhn, ihn nicht zu wecken
Das Wild schläft friedlich in Verstecken,
Indes der Bach ganz leise gleitet.
So ward ein edles Haupt verdüstert
In seiner Schönheit Glanz und Trauer
Von Wahnsinnn, den ein frommer Schauer
Am Abend durch die Kräuter flüstert.
G. T.
1911