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Sultan Keloðlan und ein brüllender Löwe

HINTERGRUND / MITEINANDER LESEN

16/06/15 TriBühne Lehen, Stadtbibliothek und Literaturhaus Salzburg sind die Orte, wo regelmäßig Geschichten in mehreren Sprachen zum Leben erweckt werden. Dieses Schuljahr besuchten 1.400 Volksschul- und Kindergartenkinder das Märchentheater oder die Märchenstunden.

Zum fünften Mal hat das mehrsprachige Programm „Miteinander Lesen“ stattgefunden. Die sehr erfolgreich verlaufene Reihe der zweisprachigen Märchenstunden wurde kürzlich gefeiert und Pläne für nächstes Schuljahr geschmiedet.

Die Idee zur mehrsprachigen Leseförderreihe „Miteinander Lesen“ hatte das Team des städtischen Integrationsbüros. Gemeinsam mit der eingerichteten ARGE „Miteinander Lesen“ (mit dabei sind Stadtbibliothek, Literaturhaus Salzburg, Land Salzburg, PH Salzburg u.a.) wird die Reihe jedes Jahr aufs Neue mit Inhalten gefüllt. Im vergangenen Schuljahr wurden ein deutsch-türkisches Mitspielstück, afrikanische Märchen mit Trommelmusik und Geschichte von Elif und Clara auf Bosnisch, Deutsch und Türkisch sowie 17 zweisprachige Märchenstunden – insgesamt 24 Veranstaltungen – den Kindern angeboten.

Peter Fuschelberger vom Literaturhaus hat in Zusammenarbeit mit Anneliese Preisch von der Stadtbibliothek die Serie der Märchenstunden organisiert und gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern des muttersprachlichen Unterrichts aufbereitet. Heuer wurde auf Deutsch und in acht weiteren Sprachen - Albanisch, Arabisch, Bosnisch, Kroatisch, Russisch, Serbisch, Tschetschenisch, Türkisch – vorgelesen. Von Anfang an bei fast jedem Termin dabei war der auf Deutsch ehrenamtlich vorlesende Gerhard Hagenauer. Er schafft es jedes Mal aufs Neue, die Kinder zu begeistern – sei es als brüllender Löwe oder als Sultan Keloðlan. In diesen fünf Jahren hat er 47 von 56 Lesestunden in der Stadt:Bibliothek und im Literaturhaus mitgestaltet.

1400 Kinder hat man also im vergangenen Schuljahr erreicht. „Mit dem Projekt ‚Miteinander Lesen‘ fördern wir die Lust am Lesen und auf Sprachen, denn die Mehrsprachigkeit ist schon lange Realität in unseren Kindergärten und Schulen“, sagt dazu Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer. „Die Mehrsprachigkeit wird heutzutage in der Wirtschaft und in der Politik gebraucht und birgt ein großes Potential für die Zukunft. Die Kinder zu ermutigen, ihre Familiensprachen als Schätze anzusehen, zu pflegen und weitere Sprachen zu erlernen ist eines der Ziele des Projektes und unser Bildungsauftrag.“
„Unser Programm richtet sich in erster Linie an die Kinder, die wir mit den mitreißend erzählten Geschichten in die Welt der Bücher und der Sprachen locken“, sagt die städtische Integrationsbeauftragte Daiva Döring. Man spreche mit der zehnsprachigen Broschüre „Tipps zum Lesen mit Kindern“ gezielt auch die Eltern an, die neben wertvollen Hinweisen auch Informationen zu Bibliotheken enthalten. „Damit stärken wir auch das Vertrauen in die Bildungsinstitutionen“, sagt Daiva Döring. (InfoZ, dpk)

Bild: Stadt Salzburg / Peter Baier-Kreiner

 

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