Mord und Totschlag einst und jetzt
KRIMI FEST / LITERATURHAUS
14/11/24 Krimis schreibt, neben dem Autor oder der Autorin, sehr oft das Leben selbst. D'rum lieben alle Krimis. Seit es das Krimifest im Literaturhaus gibt – also seit auch schon wieder sechzehn Jahren – muss sich keiner mehr für diesen Lektüregeschmack genieren. Das Verbrechen ist in der Szene angekommen. Von 14. bis 16. November steigt das Krimifest im Literaturhaus Salzburg.
In dem Roman „Der Schatten einer offenen Tür“ von Sasha Filipenko, glaubt ein Kommissar aus Moskau nicht an die Schuld eines von der lokalen Polizei verdächtigten Sonderlings. In dem Krimi „Freunderlwirtschaft“ von Petra Hartlieb wird der Mord an einem konservativen Jungpolitiker und besten Freund des Kanzlers untersucht. Theresa Prammer taucht in „Falsche Masken“ in die Welt des Fernsehens und des Theaters ein. Susanne Tägder war deutsche Richterin. In ihrem Debüt „Das Schweigen des Wassers“ geht sie – inspiriert von einem wahren Fall – der Frage nach, was geschieht, wenn Menschen um jeden Preis ihre Macht erhalten wollen. Das ist erste Runde am Donnerstag (14.11.). Die moderierten Auftritte sind von Musik-Intros begleitet. Das Gespräch mit dem fremdsprachigen Autor wird übersetzt, auf Deutsch liest Michael Kolnberger. Der kritische belarussische Autor Sasha Filipenko musste 2020 die Heimat verlassen und lebt in der Schweiz.
Am Freitag (15.11.) folgen als erstes „Lichtjahre im Dunkel“ im Roman von Friedrich Ani. Hier treffen in München die Schicksalslinien eigenartiger Menschen und der Privatdetektiv Tabor Süden aufeinander. Mick Herron lebt als bekannter Autor seiner verfilmten Slow-Horses-Serie in London und Oxford. In „Slough House“ fordert der Brexit sogar im MI5-Außenposten seinen Tribut: Daten sind gelöscht, Mitarbeiter sterben. Ist die Jackson-Lambs-Truppe in Gefahr? Christina Pertl siedelt ihr Krimidebüt „Kein Land in Sicht“ auf einem Kreuzfahrtschiff an. Dort erwacht eine Frau, sie weiß weder ihren Namen, noch warum sie hier ist. In dem Roman „Alles Gute“ von Eva Rossmann folgen Mira Valensky und Vesna Krajner der Spur eines verschwundenen Lehrers, der vor gefährlichen politischen Tendenzen gewarnt hat. Eva Rossmann erhält den Österreichischen Krimipreis 2024.
Eng, im Sinne des Platzangebotes, wird es am Samstag (16.11.) da sind keine Plätze im Saal, nur mehr Plätze im Nebenraum erhältlich, meldet das Literaturhaus. Aktuelle Romane aus Deutschland, Polen, Österreich und Schweden ziehen offenbar besonders. Im neuen Roman „Yoko“ von Bernhard Aichner wird eine couragierte junge Frau Opfer zweier Männer und rächt sich. Tomasz Duszyński lebt als Autor in Strzelin. In „Glatz“ geht es um die Mordserie in einer schlesischen Provinzstadt der 1920er. In dem Kriminalroman-Debüt „Mittsommerlügen“ von Malin Hedin kehrt eine erwachsene Tochter an den Ort ihrer Kindheit zurück, wo einst ihre Mutter tot aufgefunden wurde. Tatjana Kruse beweist auch in ihrem „Tagebuch einer Wasserleiche aus dem Canale Grande“, warum sie als „Queen der Krimi-Comedians“ gefeiert wird. (Literaturhaus/dpk-klaba)
Krimifest – von Donnerstag (14.11.) bis Samstag (16.11.) im Literaturhaus – alle Info zu Terminen, Programmen und Karten – www.literaturhaus-salzburg.at
Bilder: LH / Georgiy Kardava; Barbara Pacejka; Lubimyczytać