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Ringträger mit der feinen Klinge

RING DER STADT SALZBURG  FÜR WALTER KAPPACHER

02/11/18 Der Salzburger Schriftsteller Walter Kappacher hat anlässlich seines achtzigsten Geburtstages am 24. Oktober den Ring der Stadt Salzburg erhalten. „Schreiben gegen das Gleichmaß“, zitierte Bürgermeister Harald Preuner, aus einem Text über Kappacher: „Diese Schreibfertigkeit, diese Kunst des Schreibens“ haben sich aus den „Stationen und Prägungen“ seines Lebens entwickelt.“

Als ausgebildeter Motorrad-Mechaniker war Kappacher ein begeisterter Biker und wollte in den Rennsport einsteigen. Nach dem Militärdienst beim Österreichischen Bundesheer entwickelte er großes Interesse am Theater und begann eine Ausbildung an einer Münchner Schauspielschule, die er aber abbrach. Das Lesen und Schreiben von Texten rückte immer mehr in den Mittelpunkt seiner Beschäftigung. Als Brotberuf wählte er die Tätigkeit als Reisebüro-Kaufmann.
1967 veröffentlichte er erstmals einige Kurzgeschichten. Acht Jahre später erschien sein Buch „Morgen“. Mit 40 Jahren ließ er sich dann ganz auf das Schreiben ein und versuchte, sich als freier Autor durchzusetzen. Es folgten die Romane „Rosina“, „Silberpfeile“ und „Selina oder das andere Leben“, die Erzählungen „Die irdische Liebe“ und „Wer zuletzt lacht“, dazu Hörspiele und Drehbücher. Zu erwähnen sind der überarbeitete Roman „Der lange Brief“, der Essay „Hellseher sind oft Schwarzseher“ und der Roman „Der Fliegenpalast“, in dem er sich Hugo von Hofmannsthal widmet, weiters „Land der roten Steine“, „Die Amseln von Parsch“ und das erste Buch über ihn, „Walter Kappacher, Person und Werk“, herausgegeben von Manfred Mittermayer und Ulrike Tanzer. Zuletzt erschienen 2014 „Trakls letzte Tage. Mahlers Heimkehr“ und 2018 „Ich erinnere mich“ im Salzburger Müry Salzmann Verlag. Walter Kappacher widmet sich auch der Fotografie.
Kappacher zählt neben Thomas Bernhard, Stefan Zweig und Peter Handke zu den international erfolgreichsten Schriftstellern mit biographischen Wurzeln in Salzburg. Er ist der einzige Salzburger, der – 2009 - den angesehensten Literaturpreis des deutschen Sprachraums – den Georg-Büchner-Preis – erhalten hat.
Er ist Mitglied des Österreichischen P.E.N. Clubs, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Ehrendoktor der Universität Salzburg und erhielt zahlreiche renommierte Literaturpreise, 2004 den „Hermann Lenz Preis“, 2006 den „Kunstpreis für Literatur des Landes Salzburg“, 2009 den internationalen Preis für Kunst und Kultur des Salzburger Kulturfonds. 2015 wurde er anlässlich seines 75. Geburtstages mit der „Wappenmedaille in Gold der Landeshauptstadt Salzburg“ ausgezeichnet. (Info/Z)

Zur dpk-Buchbesprechung anlässlich des 80. Geburtstages von Walter Kappacher
Wie ich Schriftsteller werden wollte
Bild: Stadt Salzburg / J. Knoll

 

 

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