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Ein bunter Herbst!

JUNGES LITERATURHAUS

11/10/18 „Dass Literatur in ihren Erscheinungsformen so vielfältig ist, vermehrt die Möglichkeiten, sie in bunten Variationen vermitteln zu können“, sagt Peter Fuschelberger, der Leiter des „Jungen Literaturhauses.“ Seit 2001 baut Peter Fuschelberger das Angebot für Kinder und Jugendliche, aber auch für Lehrerinnen und Lehrer systematisch aus.

Von Heidemarie Klabacher

„Tobias Elsäßer packt neben seinen Büchern auch die Gitarre aus. Mit Stephen Davies reisen wir nach Afrika, wo der Autor 13 Jahre land gelebt hat und erleben mit ihm Veranstaltungen in englischer Sprache. Oliver Scher ist ein - auch de facto - ausgezeichneter Lesekünstler und lässt uns seine liebenswerten Geschichten sprachvirtuos miterleben. Gelesen, gezeichnet und geschaut wird mit und bei Ole Könnecke und Dagmar Geisler.“

Man bekommt  richtig Lust auf das „Junge Literaturhaus“, das seit der Saison 2016/17 ein einheitliches Programmheft im gleichen Format wie die Monatsprogramme des Literaturhauses hat: Zielgruppe sind „Menschen von Vier bis Hundertvier“, Lehrerinnen und Lehrer und Schulklassen aller Altersstufen.

Eine Besonderheit sind die zweisprachigen Märchenstunden. „Bereits vor 2010 gestalteten die Stadtbücherei Hallein und das Literaturhaus Salzburg punktuell mehrsprachige Veranstaltungen für Kinder zwischen vier und zehn Jahren“, erklärt Peter Fuschlberger, der für das „Junge Literaturhaus“ verantwortliche Leiter der Kinder- und Jugendschine am H.C. Artmann-Platz. Seit der Gründung des Kooperation-Netzwerks „Miteinander lesen“ auf Initiative der Integrationsbeauftragten der Stadt Salzburg, Daiva Döring, würden seit 2010 die zweisprachigen Märchenstunden systematisch ausgebaut und in ihren Abläufen vereinheitlicht: „In jeder 'Neuauflage' berücksichtigen wir Erfahrungswerte und nehmen eventuell Sprachen dazu.“

Es ist eine Tatsache: „Die Mehrsprachigkeit in unserer Gesellschaft habe in den letzten Dekaden deutlich zugenommen. In vielen Schulklassen und Kindergarten-Gruppen zählen wir mehr als fünf, zuweilen bis zu 15 Sprachen, die von den Kindern selbst als 'Eltern'-Sprachen genannt werden.“ Man wolle die Vor-Lesekultur fördern, vor allem aber wolle man zum Gebrauch der Herkunftssprache ermutigen: „In der Linguistik geht man stark davon aus, dass Kinder, deren Kompetenz in der Erst- oder Herkunftssprache gefördert wird, beim Ausbau der Zweit- oder gar Drittsprache profitieren“, fasst Fuschelberger das Ergebnis zahlreicher Studien zusammen. „Unsere Märchenstunden mögen dazu nur einen kleinen Beitrag leisten, wirken sich jedoch affektiv aus.“

Die Kinder freuen sich, vor allem aber werde die Einstellung der Familien zur je eigenen Sprache durch die öffentliche Beachtung verbessert: „Wir stellen positive Reaktionen und Folgewirkungen im Dreieck Kindergarten oder Schule, Familie und veranstaltende Institutionen fest“, erzählt Peter Fuschelberger. Immer wieder bedanken sich begleitende Mütter, „und selten sogar Väter“, für das Engagement, auch dann, „wenn an dem Termin gerade eine andere Sprache zu Gast gewesen ist“.

Eine zentrale Aufgabe ist die Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer: „Die erste diesen Herbst gibt es am 23. Oktober zum Aktionstag der Österreichischen Literaturhäuser, in der es um die Möglichkeiten der außerschulischen Ergänzung des Literaturunterrichts an den AHS-Oberstufen und an BHS geht.“

Das literarische Schreiben wird in der aktuellen Saison ebenfalls weiter gefördert: Das Land Salzburg kooperiert mit dem Jungen Literaturhaus im Projekt „Jugend schreibt” für ausgewählte Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren. Inhaltlich wird es von Petra Nagenkögel betreut und mehrere namhafte Autorinnen und Autoren werden zur Durchführung der workshops eingeladen. Einreichschluss für die Bewerbung ist der 25. Oktober. Ein weiteres Schreibprojekt für schreibambitionierte etwa Zwölfjährige betreut das Junge Literaturhaus gemeinsam mit dem Verein talenteraum durch. Und auch an Schulen gibt es Schreibwerkstätten angeboren. „Wie immer bemüht sich das Junge Literaturhaus – in guter Zusammenarbeit mit dem Leseland Salzburg – um Veranstaltungen auch an Schulen und in Öffentlichen Bibliotheken außerhalb der Stadt Salzburg.“

Seit 2001 baut Peter Fuschelberger das Angebot für Kinder und Jugendliche, später auch für Lehrerinnen und Lehrer systematisch aus. Heute arbeitet das Junge Literaturhaus mit der Stadt:Bibliothek Salzburg ebenso zusammen, wie mit der Stadtbücherei Hallein. Kooperiert wird mit der Initiative „Miteinander lesen” des Integrationsbüros der Stadt, wie mit dem „Leseland Salzburg“ oder „lungau kultur“. Eng geknüpft sind die Netzwerk-Fäden zu Schulen, Pädagoginnen und Pädagogen. „Es war ein wichtiger Schritt, die Aktivitäten auf das gesamte Bundesland Salzburg auszuweiten, damit ländliche Gebiete möglichst unkompliziert in die Literaturvermittlung an Jugendliche mit einbezogen werden.“

Das junge Literaturhaus - alle Angebote und Aktivitäten - www.literaturhaus-salzburg.at - der Programmüberblick zum Downlaod - www.literaturhaus-salzburg.at
Bilder: Literaturhaus Salzburg
Zum dpk-Bericht über den Besuch einer zweisprachigen Märchenstunde 
Nicht alle Gänseriche zwicken
 

 

 

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