Wandern, wandern, wandern
SCHUBERT IN GASTEIN
09/07/15 Zum dritten Mal veranstaltet die Camerata Salzburg das Festival „Schubert in Gastein“. Von 10. bis 13. September begeben sich Solistinnen und Solisten wie Bernarda Fink, Alexander Melnikov oder Anthony Spiri mit der Camerata auf eine spätsommerliche Wanderung mit Franz Schubert. Chefdirigent Louis Langrée dirigiert das Eröffnungskonzert.
Von Heidemarie Klabacher
Das Festival erinnert an Schuberts sommerlichen Aufenthalt in Bad Gastein im Jahr 1825 und steht anno 2015 ganz im Zeichen des Wanderns: „In der Epoche der Romantik war das Wandern nicht nur eine körperliche Betätigung, es war ein Lebensgefühl, eine Sehnsucht.“
Shane Woodborne, Cellist, Komponist und Geschäftsführer der Camerata Salzburg, Doris Höhenwarter vom Kur- und Tourismusverband Bad Gastein und Helmut Geil vom Sponsor Nürnberger Versicherung haben heute Donnerstag (11.6.) das Programm von „Schubert in Gastein“ präsentiert.
Wandern… Niemand hat das Gefühl des Unterwegsseins – oft in durchaus gedrückter Stimmung - besser ausgedrückt als Franz Schubert in unzähligen Liedern oder legendären Werken wie etwa der „Wandererfantasie“. Seine „gehenden“ meist ganz schlichten Grundrhythmen gehen direkt zu Herzen.
Das Marschsignal geben die Camerata Salzburg unter ihrem Chefdirigenten Louis Langrée und die Sängerin Bernarda Fink mit dem Eröffnungskonzert am 10. September. Das Leitthema „Wandern“ werde heuer aber nicht nur im Werk Schuberts gespiegelt. Shane Woodborne hat das Programm quasi als Wandern durch Zeitepochen und Länder konzipiert. So werden beim Eröffnungskonzert etwa auch Richard Strauss‘ „Metamorphosen“ erklingen und die Sängerinnen Bernarda Fink und Aleksandra Zamojska werden Lieder aus ihrer Heimat Argentinien und Polen singen. Als Künstler zu Gast sind weiters die Pianisten Anthony Spiri und Alexander Melnikov und der Schauspieler Daniel Keberle, der im Kulturpavillon „White Noise“ lesen wird.
Mit dem Klarinettisten Wolfgang Klinser, dem Cellisten und Pianisten Stefano Guarino und dem Konzertmeister Gregory Ahss werden drei Solisten aus den Reihen der Camerata zu hören sein. Beim „Dîner wie zu Schuberts Zeit“ werden auch heuer im Hotel „Europäischer Hof“ Speisen und musikalische Schmankerln wie zu Schuberts Zeit geboten.
„Die Natur Bad Gasteins, der imposante Wasserfall, die Gasteiner Kirche sowie die schönen Hotelsäle geben der Veranstaltung und Schuberts Musik einen stimmungsvollen Rahmen“, freuen sich die Veranstalter. In Schuberts Schaffen seien zwei Kernbereiche der Camerata Salzburg vereint: Orchestermusik in der Tradition der Wiener Klassik und Kammermusik. Diese Säulen stünden daher – natürlich neben dem Lied- und Klavierschaffen Schuberts - im Mittelpunkt des Festivals „Schubert in Gastein“, erklärt Shane Woodborne. „Die Camerata Salzburg hat eine enge Verbindung zu Franz Schubert und für sie ist die Musik Schuberts eine Herzensangelegenheit.“
Wie kommt Schubert eigenlicht nach Gastein? Erinnern wir uns kurz: Es war die weiteste Reise seines Lebens, die Schubert 1825 gemeinsam mit einem seiner Musikerfreunde, dem Hofopernsänger Johann Michael Vogl, unternommen hat. Sie führte von Steyr über das Salzkammergut und die Stadt Salzburg in das Gasteinertal.