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Mit Freude und Begeisterung

MATTSEER DIABELLI SOMMER

23/02/15 Mozart, mit Stücken, „die man nicht alltäglich hört“. Klaviermusik. Ur- und Erstaufführungen von zeitgenössischen Werken, „die auch die Hör-Erfahrungen eines breiteren Publikums präsentieren“: Diese Schwerpunkte setzt Gottfried Franz Kasparek im Jubiläumsprogramm „15 Jahre Mattseer Diabelli Sommer.“

Von Heidemarie Klabacher

„Der Diabelli Sommer ist seit Jahren ein wichtiges - wenn nicht das wichtigste - kulturelle Ereignis weit über die Gemeindegrenzen hinaus“, betonte Rene Kuel, der Bürgermeister von Mattsee, heute Montag (23.2.) bei der Programmpräsentation. Der Diabelli Sommer sei eine Belebung vor allem aus kultureller, aber auch aus touristischer Sicht. Die Atmosphäre in den Sommermonaten sei stark geprägt vom Festival. „Das Leben pulsiert. Wenn am Abend Konzert ist, das spürt der ganze Ort.“

„Wir bekommen viel positives Feedback von Leuten, die immer wieder kommen“, erzählt Maria Liem, die Obfrau des Diabelli Verein Mattsee. „Wir haben ein treues begeistertes Stammpublikum. Wir haben aber auch jedes Jahr viele neue Gäste, die uns entdeckt haben – und ebenfalls wieder kommen.“

Der 15. Diabelli Sommer Mattsee dauert von 11. Juni bis 18. September und bringt unter dem Motto „Bunte Steine“ insgesamt 16 Konzerte.

Solist und Mitwirkender bei gleich drei Terminen ist der Geiger Benjamin Schmid quasi als dramaturgische Schaltstelle zwischen „Klassik“ und „Jazz“. Zwei Kategorien, die sich im Falle des virtuosen Grenzgängers ohnehin kaum trennen lassen.

Ein Musterbeispiel dafür ist das „Festliche Finale“ des Diabelli Sommers am 18. September in der Stiftkirche. Benjamin Schmid bringt als Solist und Leiter zusammen mit den „Salzburg Strings“ die „Metropole’s Suite“ von Herbert Berger zur Uraufführung. „Es ist eine Mainstream Jazz Suite – aber was für eine.“ In einer neuen Fassung ebenfalls zur Uraufführung kommt ein Stück von Florian Willeitner. „Valentina’s Air“ hat Benjamin Schmid beim heurigen Neujahrskonzert mit der Bläserphilharmonie der Universität Mozarteum gespielt. In Mattsee kommt unter dem Titel „Valentina’s Air und Ben’s Jig“ die Streicherfassung zur Uraufführung. Johann Sebastian Bachs Violinkonzert E-Dur BWV 1042, eines seiner „absoluten Lieblingswerke“, eröffnet den Abend. Darüber habe er, so Benjamin Schmid, immer wieder auch improvisiert, „da ergibt sich vielleicht eine Zugabe…“ Fix im Programm des Finales ist das „Gran Duo Concertante für Kontrabass und Violine“, eine Rarität, der Benjamin Schmid mit der Kontrabassistin Christine Hoock „neue Interpretationsfacetten“ abgewinnen möchte.

Das Mitglied des Austrian String Trio wird Benjamin Schmit mit dem Cellisten Florian Eggner und dem Komponisten und Gitarristen Wolfgang Muthspiel auftreten: „Was passiert, wenn Notation auf Groove trifft“, umreißt Benjamin Schmid die Musik des Austrian String Trio, das längst regelmäßig gemeinsam musiziert und tourt: „Wir haben unseren Sound entdeckt…“

Exeplarisch für Gottfried Franz Kaspareks umsichtige und reizvolle Programmgestaltung: der Liederabend mit der Sopranistin Maya Boog und dem Pianisten Michael Lackner am 14. Juni im Kapitelsaal: „Lied ist etwas sehr wertvolles", sagt Gottfried Franz Kasparek. Er sei überzeugt davon, dass man sich „jedes Jahr für einen Liederabend einsetzen muss, auch wenn er schwerer zu verkaufen ist, als etwa ein Jazzkonzert“. Maya Boog sind Alban Bergs Sieben frühe Lieder, Richard Strauss' Mädchenblumenlieder und Schönbergs Brettl-Lieder anvertraut. Schönberg zu pflegen, sei ihm, so Kasparek, ebenfalls eine Verpflichtung, sei doch der Komponist - „aber das ist eine lange Geschichte“ - in Zeiten des aufkommenden Antisemittismus aus Mattsee vertrieben worden.  

Eröffnet wird der Mattseer Diabelli Sommer am 11. Juni mit weiteren namhaften Stammgästen: Lukas Hagen, Maria Kubizek, Iris Juda-Hagen, Luca Ranieri und Givoanni Gnocci bestreiten die „Festliche Eröffnng in der Stiftskirche“ mit Mozarts Streichquintett C-Dur KV 515 und Felix Mendelssohn-Bartholdy Streichquintett B-Dur op. 87. Die Philharmonie Salzburg unter der Leitung von Elisabeth Fuchs wird – mit dem Komponisten als Solisten – das Klarinettenkonzert von Theodor Burkali zur Uraufführung bringen.

Erstmals beginnen die Konzerte des Mattseer Diabelli Sommers um 19.30 Uhr. Man folgt damit einem Publikumswunsch wegen der öffentlichen Verkehrsmittel. Erstmals legt der Diabelli Sommer Jugendkarten für alle Konzerte um 20 Euro auf.

Die Programme und Termine im Detail - www.diabellisommer.at
Bilder: dpk-klaba

 

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