Tamsweg ist anders als Griechenland
HINTERGRUND / KUBUS
09/01/12 Zuletzt ist der ÖVP-Bürgermeister von Tamsweg durch sein entschiedenes Nein zum Lungauer Kulturhaus KUBUS 2024 aufgefallen. Nun ist Alois Lankmayer zurückgetreten. Der Nachfolger kommt aus der Posaunen-Reihe der Lungau Big Band.
Sind neue Töne für den KUBUS zu erwarten, wenn künftig Georg Gappmayer im Bürgermeisterbüro von Tamsweg amtiert? Jedenfalls kann Gappmayer kein grundsätzlicher Feind der Kultur sein, er ist Mitglied der Lungau Big Band und Posauenlehrer am Musikum. Dort engagiert er sich auch als Betriebsratsvorsitzender und vertritt in dieser Funktion etwa 430 Beschäftigte. Georg Gappmayer hat Konzertfach Posaune an der Musikhochschule Wien bei Horst Küblböck studiert. In seinem Geburtsort Tamsweg war er Kapellmeister der Bürgermusik. In der Lungauer Volkskultur ist er bestens verankert als Beirat für die Volksmusik.
Was den KUBUS betrifft, hält sich der neue Bürgermeister noch bedeckt: Die Situation sei für ihn neu und überraschend, "ich muss erst alles ordnen". Zum gegenwärtigen Zeitpunkt, so Gappmayer auf DrehPunktKultur-Nachfrage, wolle er zum Thema noch nichts sagen.
Und was gab der scheidende Bürgermeister bei dem Pressegespräch anlässlich der Amtsübergabe am Montag (9.1.) seinem Nachfolger in Sachen KUBUS mit auf den Weg? "Natürlich bin ich enttäuscht, dass wir den Kubus nicht verwirklichen konnten. Aber der Bau hätte die Gemeinde in den nächsten Jahren nicht nur belastet, sondern ihr mehr oder weniger jeden Spielraum auf mehr als ein Jahrzehnt genommen – es konnte nicht anders entschieden werden. Eines verstehe ich jetzt besser: Ich weiß, wie Situationen wie in Griechenland entstehen. Man weiß, dass es sich nicht ausgeht, reagiert aber nicht und bringt sich in ausweglose finanzielle Situationen.“