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Die fundamentale Einsamkeit des Seins

NEXUS KUNSTHALLE SAALFELDEN / M. E. PRIGGE

16/09/11 "Diese Zeichen sind rudimentäre Versuche, Identität zu erringen, Beziehungen herzustellen, ein Ich zu begründen und zu behaupten.“ Die Nexus Kunsthalle Saalfelden eröffnet heute Freitag (16.9.) ihre neue neue Saison. Gewidmet ist die erste Herbstausstellung der 2007 verstorbenen Künstlerin M. E. Prigge: Zu sehen ist eine Auswahl aus Prigges ebenso archaisch wie streng und präzise wirkenden Oeuvre.

Von Heidemarie Klabacher

M. E. Prigge wurde 1949 in Bischofshofen geboren. Das „ Vokabular“ für ihre abstrakte Formensprache lieferten ihr Landschaften in Irland und Island oder auf Fuerteventura, wo sie immer wieder lebte und arbeitete. Auch Arbeitsaufenthalte in Paris und Lappland prägten die Künstlerin und schlugen sich in ihrer Arbeit in ganzen Werkgruppen nieder. Von 1990 bis 1997 war M. E. Prigge im Vorstand des Salzburger Kunstvereins. Von 1997 bis 2003 lehrte sie als Dozentin für experimentelle Grafik an der Internationalen Sommerakademie Salzburg. In den Jahren 1995, 1996 und 1999 unterrichtete sie an der Europäischen Kunstakademie in Trier.

Im Jahr 2009 gedachte das Salzburg Museum der Künstlerin im Rahmen der Reihe „Salzburg Persönlich“ mit einer zweiteiligen Ausstellungsfolge mit Gemälden und Zeichnungen aus dem Nachlass. In der Schau wurde M. E. Prigge zitiert: „Es kommt mir nicht darauf an, dass der Bertachter konkret erkennt, was ich beim Zeichnen empfunden habe. Ich freue mich, wenn er seine eigene Interpretation findet.“

altHeute Freitag (16.9.) eröffnet die Nexus Kunsthalle Saalfelden ihre Herbstsaison mit M. E. Prigge und zeigt eine „Auswahl“ - so der schlichte Ausstellungstitel - aus Prigges „aufs Uranfängliche reduzierten Gestaltungen“, so der Nexus-Ausstellungsmacher Christoph Feichtinger. „Einer faktischen Realität nicht zuordenbar, betreffen sie den Betrachter in ihrer Kürzelhaftigkeit elementar existentiell.“

Barbara Wally, die frühere Leiterin der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg, sagt über Maria Elisabeth Prigge: „Was sich auf dem Papier niederschlägt, sind elementare Lebenszeichen, die nach dem abgeschlossenen Dialog mit der Künstlerin nun den Dialog mit dem Betrachter aufnehmen. Die Zeichen erweisen sich in ihrer Vielgestaltigkeit und Ambivalenz als elementarer Ausdruck existenzieller Zustände. Vor allem spiegeln sie die fundamentale Einsamkeit des Seins wider, jenes Hineingestoßenseins in eine Leere, in ein Nichts. Sie sind aber auch Zeichen der Anstrengung, in dieser Leere Form und Haltung anzunehmen, die eigene Existenz zu behaupten. Diese Zeichen sind rudimentäre Versuche, Identität zu erringen, Beziehungen herzustellen, ein Ich zu begründen und zu behaupten.“

Bis 22. Oktober - www.kunsthausnexus.com
Bilder: Nexus

 

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