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Eine Villa und eine Bahnstation für den Mäzen

HINTERGRUND / TAG DES DENKMALS (2)

23/09/22 Es ist am Tag des Denkmals auch vieles in den Bezirken zu bestaunen, etwa die Villa Kestranek in Sankt Gilgen. Der Verein „Rettet das Kind Salzburg“ erwarb das großzügige Gelände des Prager Eisen-Industriellen im Jahr 1957 für die Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen aus Ungarn.

Von Reinhard Kriechbaum

Seit April 2022 finden dort, in einem Nebengebäude, Familien aus der Ukraine Schutz und Unterkunft. Als es noch eine Eisenbahn nach Bad Ischl gab, blieben die Züge bei der Villa Kestranek stehen – ihr Besitzer ließ auch gleich eine Bahnstation einrichten, schließlich war der Landsitz des Kunstmäzens ein sommerliches Zentrum der Kunst- und Geisteswelt mit prominenten Gästen.

Das Schloss Moosham in Unternberg (Lungau) ist seit je her mit Holzschindeln gedeckt. Das Holz dafür kam immer schon aus den umliegenden Wäldern. „Somit kann unser denkmalgeschütztes Schloss auf eine natürliche Art und Weise nachhaltig für die zukünftigen Generationen erhalten bleiben“, erklären die Denkmalschützer und sprechen damit ein Motto an, das sich heuer durch viele Angebote am Tag des Denkmals zieht: Denkmalschutz hat auch viel mit Nachhaltigkeit zu tun.

Ein öffenes Geheimnis, dass alte Bautechniken und ursprüngliche Materialwahl eben erste Wahl sind, wenn es beispielsweise um Wärmedämmung geht. Und um Haltbarkeit sowieso. Der Vogtturm in Zell am See steht immerhin seit achthundert Jahren. Eine architektonische Besonderheit dort ist die große Zahl an Fensternischen mit gemauerten Sitzen, vor allem im größten Raum im vierten Stock.

Das heurige Motto „Denkmal voraus. Das Motto Denkmalschutz = Klimaschutz deckt also ein breites Spektrum an Themen der Denkmalpflege ab. Schonung der Ressourcen und Verwendung natürlicher Materialien sind allemal ein Thema. „Die Erhaltung, Nutzung und Bewirtschaftung von Denkmalen sind ökologisch und ressourcenschonend“, heißt es auf der Website zum Tag des Denkmals. Durch die stete Nutzung historischer Bauten werde die Neuproduktion von Baustoffen und Bauschutt vermieden und der Versiegelung wertvoller Flächen Einhalt geboten.

Ein best-Practisce-Beispiel aus Salzburg: Die neugotischen Kirchenbänke in der Pfarrkirche Sankt Veit schienen an der Grenze der Restaurierbarkeit. „Und doch hat es viel CO2 eingespart, sich der mühsamen Aufgabe der Restaurierung zu stellen und nicht vorschnell neue Kirchenbänke zu bauen.“

„Tag des Denkmals“ ist am 25. September. In ganz Österreich sind 280 historische Objekte zu besichtigen, Salzburg ist mit 25 Programmpunkten vertreten. Eintritt frei – tagdesdenkmals.at
Bilder:BDA / Jana Breuste (1); Schloss Moosham (1); Museum Vogtturm (1)
Zur ersten Folge
Gutes Klima für den Fisch im Weihwasser

 

 

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