Mozart plus Zulu macht Art
PAUL HOFHAIMER-TAGE / CROSSOVER
30/05/18 „MoZuluArt“: Die ersten beiden Buchstaben stehen für Mozart. Die Zulu sind ein Volk, das einst deutlich mehr Raum in Schwarzafrika beanspruchte, als ihm heute zugestanden wird. „MoZuluArt“ ist morgen Donnerstag (31.5.) im Eröffnungskonzert bei den Paul Hofhaimer Tagen in Radstadt zu hören.
Das erste Mal sind die vier – Vusa Mkhaya Ndlovu (Stimme), Dumisani Ramadu Moyo (Stimme, Perkussion), Blessings Zibusiso Nqo Nkomo (Stimme) und Roland Guggenbichler (Klavier) – gemeinsam in einem Gedenkkonzert zehn Jahre nach Abschaffung der Apartheid in Südafrika im Wiener Radiokulturhaus auf der Bühne gestanden. „This came out well“, sagt Vusa heute über die Geburtsstunde von MoZuluArt.
Aus Simbabwe stammen die drei Afrikaner in der Runde. Sie sind verwurzelt in der in ihrer Heimat gepflegten Vokal-Tradition. „Keiner fragt, in welcher Stimmlage du singst, oder wie lange ein Stück dauert“, erklärt Vusa. „Alle singen mit und finden selbst ihre Stimmen.“ Auch zu dritt treten sie gelegentlich auf, dann als A-cappella-Gruppe mit Namen „Insingizi“.
Das Undogmatische hat System, wenn sie mit dem Pianisten Roland Guggenbichler als „MoZuluArt“ auftreten. Klassik mit den musikalischen Wurzeln der Sänger zu verbinden, war die Idee. „Zulu Music meets Mozart“ hieß ihr erstes Album mit Eigenkompositionen, die teils von Mozart-Motiven inspiriert waren. Eben so wichtig afrikanische Traditionals. Gesungen und getextet wird in Ndebele, einer von nicht weniger als sechzehn offiziellen Sprachen in Simbabwe.
Mit dem Ambassade String Quartett, das im morgigen Eröffnungskonzert der Paul Hofhaimer Tage ebenfalls mit von der Partie ist, haben sie 2010 die CD „An African Christmas with MoZuluArt“ und 2014 das Album „Township Serenade“ eingespielt.
Auch Ravel oder Bach sind schon eingeflossen in gemeinsame Stücke von MoZuluArt und Ambassade String Quartett – es hane ja jedes Land seinen Mozart, sagt Vusa Mkhaya Ndlovu augenzwinkernd.
Das Ambassade String Quartett, das sich aus Mitgliedern des im touristischen und Event-Umfeld bewegenden Ambassade Orchester Wien zusammensetzt, ist seinerseits nicht auf Klassik fixiert. In seinen Programmen tauchen genau so Stücke von Johann Strauß auf wie Tangos und Ragtime.