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Die göttliche Ordnung ausgehebelt

HINTERGRUND / NEXUS / FRAUEN-SCHWERPUNKTTAGE

02/03/18 Am Donnerstag, 8. März, ist Internationaler Frauentag. Das Kunsthaus Nexus in Saalfelden widmet gleich eine ganze Woche starken Frauen. Mit Film, Theater und einem Vortrag.

Los geht es morgen Samstag (3.3.) mit einem Filmfrühstück zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“, in Kooperation mit dem Pinzgauer Frauen Netzwerk. Die Filmkomödie im Anschluss daran – „Die göttliche Ordnung“ – erinnert daran, dass es in der Schweiz bei weitem nicht hundert Jahre her ist, dass Frauen zum ersten Mal an die Urnen durften.

1971: Die junge Hausfrau und Mutter Nora lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in einem beschaulichen Schweizer Dorf. Hier ist wenig von den gesellschaftlichen Umwälzungen der 68er-Bewegung zu spüren. Ganz im Gegenteil: Es herrscht die Meinung, Emanzipation sei ein Fluch und schlichtweg gegen die göttliche Ordnung. Als Nora anfangen möchte zu arbeiten, verweigert ihr Mann ihr die Erlaubnis und beruft sich dabei auf das Ehegesetz, das die Frau dazu verpflichtet, sich um den Haushalt zu kümmern. Hier erwacht Noras Widerstand! Sie beginnt feministische Literatur zu lesen, enge Jeans zu tragen und besucht einen Workshop für sexuelle Befreiung. Als sie sich aktiv für das Frauenstimmrecht einsetzt und zu einem Streik aufruft, gerät der Dorf- und Familienfrieden gehörig ins Wanken… Der Film von Petra Biondina Volpe entstand im Vorjahr.

Zwei Filme werden im Nexus zum Frauen-Schwerpunkt noch gezeigt. Klar, „Die beste aller Welten“ von Adrian Goiginger darf nicht fehlen, die Hommage des jungen Filmemachers an seine Mutter, die ihrem Kind trotz Drogenabhängigkeit eine glückliche Jugend sicherte. Der Streifen „Nicht von schlechten Eltern“ ist eine Dokumentation. Über ein Jahr lang begleitete Antonin Svoboda drei Familien mit neugeborenen Babys. Ihre Probleme sind ganz unterschiedlich: Levi hat keinen Schlaf-Wach-Rhythmus, Konrad ist ein sogenanntes „Schreibaby“, Lotta tendiert zur Selbstverletzung und ist ständig in großer Unruhe. Der Sprache noch nicht mächtig, erzählen diese Babys und Kleinkinder so auf ihre ganz eigene Art über ihren Geburtsprozess und ihre schwere Ankunft im Leben.

Die Kulturhistorikerin Doris Guth hält einen Vortrag über „Sexismen in der Werbung“.

Am letzten Tag der Frauen-Woche im Nexus (9.3.) schließlich ein Gastspiel aus dem Kleinen Theater: „Virginia Hill“ von Peter Blaikner, mit der Musik von Konstantin Wecker. Auch diese Dame war stark, und jedenfalls unorthodox in ihrem Umgang mit Männern. Als Gangsterbraut hat sie der Cosa Nostra Adieu gesagt und einen Salzburger Schilehrer geheiratet. Die Sache ist für sie tödlich ausgegangen.

Schwerpunkttage für, mit und über starke Frauen im Kunsthaus Nexus vom 3. bis 9. März – kunsthausnexus.com
Bilder: Nexus / Christian Streili (1)

 

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