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Musik-Geschichten unterm Turm

MATTSEER DIABELLI SOMMER / SCHUBERT QUINTETT

28/06/07 Mitglieder des Hagen Quartetts gehören, als Einzelpersonen und in unterschiedlichsten Formationen, zu den Stammgästen des Diabelli Sommers - zusammen mit Angehörigen und, seit einigen Jahren, mit jungen Musikerinnen und Musikern der „nächsten“ Generation.

Von Heidemarie Klabacher

Unter dem Motto „Schubert Quintett“ spielten der Geiger Lukas Hagen, die Bratschistin Iris Juda-Hagen und die beiden jungen Cellisten Julia und Oscar Hagen zusammen mit der Geigerin Maria Therese Schwöllinger am Sonntag (25.6.) in der Stiftskirche: Antonín Dvořáks Terzetto für 2 Violinen und Cello C-Dur op. 74 und Franz Schubert Streichquintett C-Dur D 956 bildeten die Klammer um eine reizvolle klingende „Geschichte des Cellos“. Virtuos erzählt von der jungen Generation.

Da meinte man bei Jean-Baptiste Barrières „Sonata Nr. 10 E-Dur für zwei Celli“ aus dem Jahre 1735 da und dort zwei Gamben von ferne herüber zu hören, so vertraut scheinen Julia und Oscar Hagen (Cousine und Cousin?) mit klangrednerischer Phrasierung zu sein - im klangvollen Adagio wie im virtuosen Prestissimo. Ebenso souverän beherrschen sie den „romantischen“ Sound: Die „Elegia in memoriam Anton Rubinstein“ des Cello-Virtuosen Alfredo Piatti aus dem Jahr 1894 kam bei aller dunklen gefärbten Opulenz klar und transparent daher. Schlicht und liedhaft erstrahlte der heller grundierte Mittelteil. Mit Astor Piazollas „Oblivion“, einem langsamen Tango aus 1972, und einem Arrangement für zwei Celli der Nummer „Fragile“ von Sting aus dem Jahr 1987, kam die Reise im 20. Jahrhundert an.

Gerne hätte man mit den beiden jungen Künstlern noch ein zwei Schritte in die Gegenwart und in die Neue Musik getan. Aber auf dem Programm stand noch das Kammermusikwerk aller Kammermusikwerke, Schubert Streichquintett C-Dur D 956. Nach dem sehr duftig und heiter vorüberziehenden Allegro, war das legendären Adagio ein bewegender Höhepunkt, präzise und farbenreich erzählt im „überirdischen“ wie im „abgründigen“ Emotionsbereich. Scherzo und Allegretto waren ein virtuoses Crescendo kontinuierlicher Spannungs- und Intensitätssteigerung.

Mit dem Dvořák Terzetto, erwähnt sei das traumverloren zart musizierte Larghetto, spannte sich von diesem Konzert ein Erzählfaden zurück zum Konzert des „Besonderen Trios“, welches das Dvořák-Klaviertrio gespielt hat. Mit der Elegia von Piatti wurde der dramaturgische Faden voraus geworfen zum Konzert „Brahms & Freunde“ am Freitag (30.6.): Alfredo Piatti spielte das Cello im Quartett von Joseph Joachim – von dem Stücke für Violine bzw. für Viola und Klavier erklingen werden... Die Musik-Geschichten von Mattsee spinnen reizvolle erzählerische Netze!

„Brahms & Freunde“ heißt es am Freitag (30.6.) beim Diabelli Sommer – das Klavierquintett G-Dur von Franz Schmidt, Werke von Joseph Joachim und das Klavierquintett f-Moll op. 34 von Johannes Brahms stehen auf dem Programm – www.diabellisommer.at
Bild: dpk-klaba

 

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