Eine „Position“ für Ivette Löcker
HINTERGRUND / DIAGONALE
29/10/24 Es ist noch weit hin zum Festival des österreichischen Films Diagonale in Graz. Was aber schon bekannt gegeben wurde: Die im Salzburger Lungau aufgewachsene Filmemacherin Ivette Löcker bekommt einen kleinen Schwerpunkt.
„Ich hatte keine Vorbilder für eine Tätigkeit, die mir nicht in die Wiege meiner sozialen Herkunft gelegt wurde“, erzählte Ivette Löcker im November, als ihr die Lungauer Kulturvereinigung eine Filmreihe widmete. „Filmemacherin sein: Das war in meiner Kindheit, im Lungau der 1970er und 1980er Jahre, außerhalb meines Horizonts.“
Ivette Löcker ist zwar in Bregenz geboren worden, aber sie ist in St. Michael im Lungau aufgewachsen und hat dort maturiert. Studium der Slawistik (Russisch), Osteuropäischen Geschichte und Soziologie in Wien, Abschluss 1997. Seither arbeitet sie als Rechercheurin, Produktionsleiterin und Regieassistentin bei verschiedenen Dokumentarfilmen, beispielsweise für die Tschernobyl-Dokumentation Pripyat von Nikolaus Geyrhalter.
Seit 2006 realisiert sie Dokumentarfilme unter eigener Regie. Im Jahr 2011 erhielt sie für Nachtschichten den Großen Diagonale-Preis und 2017 wurde ihr in Graz der Preis in der Dokumentarfilmsparte für Was uns bindet zugesprochen. Für diesen Film ist Ivette Löcker, die unterdessen in Berlin lebt und arbeitet, zurückgekommen in ihre alte Heimat und hat gemeinsam mit Familienangehörigen dem Verständnis von Heimat nachgespürt. (Diagonale/dpk-krie)