Bergblick durch die Windschutzscheibe
IM PORTRÄT / CHRISTIANE POTT-SCHLAGER
04/03/14 „Landschaft heute“ heißt eine Ausstellung der Berufsvereinigung bildender Künstler in der Berchtoldvilla. Anlässlich der Eröffnung am Freitag (28.11.) hat Christiane Pott-Schlager den Förderpreis 2014 der Berufsvereinigung entgegen genommen.
Christiane Pott-Schlager legte großformatige Zeichnungen vor, inspiriert durch das persönliche Erleben der serpentinreichen Sierra Nevada durch die Windschutzscheiben eines andalusischen Leihautos. Sie thematisiert den Blick auf die Landschaft mit dem Fokus auf die Ästhetik der Straßenführung und ihren markanten Straßenbegrenzungen. Die Zeichnungen machen
Landschaftserleben durch die „Augen eines Autos“ möglich.“Hinter der Windschutzscheibe des Leihautos entstehe „das komplexe Erlebnis Gebirgslandschaft in jeder Sekunde neu“, so die Künstlerin. Insbesondere die Eindrücke von der Kleinheit des Menschen gegenüber diesem Gebirgsmassiv, von der Unerbittlichkeit der mächtigen Natur gegenüber dem neugierigen und hochtechnisierten Urlauber, von Unübersichtlichkeit angesichts der nie enden wollenden Kurven gut ausgebauter, serpentinreicher Gebirgstrassen würden so deutlich.
Die "Dynamik im Strich" und der "Reiz der unterschiedlichen Ebenen" hätten den Ausschlag für die Wahl Christiane Pott Schlagers als Förderpreisträgerin gegeben, heißt es in der Juryentscheidung. Ihr gehörten Thomas Habersatter (Residenzgalerie), der Galerist Peter Frey und der bildende Künstler Franz Wolf an. Der Förderpreis der Berufsvereinigung, den das Land Salzburg finanziert, ist mit 3000 Euro dotiert.
Christiane Pott-Schlager wurde 1965 in Bremen/Deutschland geboren und ist als freischaffende Künstlerin in den Medien Malerei, Stahlbildhauerei, Zeichnung und Rauminstallation tätig. Pianistische und musikpädagogische Ausbildungen erhielt sie an der Hochschule für Musik Köln und an der Universität "Mozarteum" Salzburg, wo sie ein Studium der Kunst- und Werkerziehung absolvierte. Von 2006 bis 2012 war sie Leiterin des "Internationalen Stahlsymposions" in Riedersbach/Oberösterreich und ist als Lektorin an den chinesischen Universitäten in Peking, Chengdu und Guilin tätig. Sie erhielt Atelierstipendien in Chengdu/China und Budapest/Ungarn und 2009 den ersten Preis für ein Kunst-am-Bau-Projekt in Haigermoos/Oberösterreich. 2010 wurde Pott-Schlager mit dem "Karl-Weiser-Preis" ausgezeichnet. Die Künstlerin ist Präsidentin der art bv Berchtoldvilla.
