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Klang-Erzeuger

IM PORTRÄT / PAPALEXANDRI / LILIENSTERN

03/12/10 Wenn man so heißt, kann man nur die Achaier gegen Troja oder Elfen gegen Mordor führen - oder heutzutage eben Komponist werden. Klavierwerke der griechisch gebürtigen Komponistin Marianthi Papalexandri-Alexandri und des deutschen Komponisten Genoël von Lilienstern stehen - zusammen mit Bach und Poppe - auf dem Programm des Dialoge-Konzerts am Samstag (4.12.). Der Pianist ist Piotr Anderszewski.

Von Heidemarie Klabacher

altEin Motor betreibt ein Rad, das Rad setzt die Saiten eines Streichinstrumentes in Schwingung oder bringt Platten im Inneren eines Klaviers zum Schwingen: Die Komponistin Marianthi Papalexandri-Alexandri baut ihre Instrumente selbst. Sie schreibt für Klangobjekte, die sie – in Zusammenarbeit mit dem Künstler Pe Lang – selbst entwickelt. Damit wolle sie „neue Klänge und deren Texturen erforschen“, aber auch „die Klangwelt konventioneller Instrumente erweitern“.

Marianthi Papalexandri-Alexandri wurde 1974 in Griechenland geboren und lebt in Berlin. Sie studierte Komposition an der University of California in San Diego bei Chaya Czernowin und Rand Steiger, an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien, sowie in London. Sie erhielt mehrere Preise, darunter den Impuls Award, den Dan David Prize, den Stipendienpreis der Darmstädter Ferienkurse sowie ein Kurt Weil- und ein Robert Erickson-Stipendium.

Ihre Werke wurden unter anderem bei den Festivals Darmstadt, impuls, Ultrashall oder ISCM-World New Music Days, aber auch bei den Aspekten in Salzburg und bei Wien Modern aufgeführt. Derzeit arbeitet Marianthi Papalexandri-Alexandri u.a. mit dem ensemble mosaik und einer Installation für eine Gruppenausstellung in der Galerie Mario Mazzoli in Berlin.

altGenoël von Lilienstern wurde 1979 in Monschau an der Eifel geboren und lebt ebenfalls in Berlin. Er studierte Komposition bei Younghi Pagh- Paan in Bremen und bei Hanspeter Kyburz in Berlin. Weiters studierte er Orchestration bei Fabien Levy und Dramaturgie bei Wolfgang Heiniger. Am „Institut für Sonologie“ des Konservatoriums Den Haag studierte er weiters Musikinformatik bei Clarenz Barlow und Konrad Boehmer.

Von 2008 bis 2009 war Genoël von Lilienstern Masterstipendiat der Internationalen Ensemble Modern-Akademie. Er gewann mehrfach Preise, darunter den Hanns-Eisler Preis, den Stipendienpreis der Darmstädter Ferienkurse und einen Sonderpreis der Komischen Oper Berlin. 2007 war er Stipendiat der Akademie der Künste Berlin. Gemeinsam mit der Regisseurin Beate Baron ist er als Komponist und Dramaturg von Musiktheaterprojekten tätig. So bei „Autland“ (Ruhrtriennale 2009) und „Wanderland“ (Klangwerkstatt Berlin 2007). Als Komponist und Programmierer gewann der den 1. Preis des Musiktheater-Wettbewerbs „ring.Award.off“ 2008 in Graz mit der installativen Roboter-Oper „Rigolator“.

Genoël von Lilienstern erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge und arbeitete dabei u.a. mit der Ensemble Modern Akademie, dem ensemble mosaik, dem Orchestre National de Lorraine, den Israel Contemporary Players oder Proxima Centauri Bordeaux zusammen.

altDer Pianist Piotr Anderszewski war erst jüngst in der Royal Festival Hall London, der Carnegie Hall New York, der Mariinsky Concert Hall in St. Petersburg oder im Herkulessaal in München zu erleben.

Er konzertiert namhaften Orchestern (Berliner Philharmoniker, den Symphonie Orchestern von Boston, Chicago oder London, dem Philadelphia Orchestra oder dem Orchestra of the Royal Concertgebouw) unter Dirigenten wie Claudio Abbado, John Eliot Gardiner oder Bernard Haitink. Regelmäßig arbeitet er mit jungen Dirigenten wie Gustavo Dudamel, Stéphane Denève oder Yannick Nézet-Séguin zusammen. Mit Nézet-Séguin und dem Chamber Orchestra of Europe wird Piotr Anderszewski am 30. Jänner 2011 im Rahmen der Mozartwoche mit Mozarts d-Moll Klavierkonzert zu hören sein.

Gefeiert für die Intensität und Originalität seiner Interpretationen wurde Piotr Anderszewski im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Der Regisseur Bruno Monsaingeon widmete ihm gleich zwei preisgekrönte Filme. Ein drittes Filmprojekt beschäftigt sich mit Anderszewskis Aufführungspraxis von Werken Robert Schumanns.

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Bilder: SMS /Sheila Rock Virgin Classics (1)

 

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