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Ein Preis-Profi aus dem Fernen Osten

FESTSPIELE / DIRIGIERWETTBEWERB

07/08/23 Der nun im Zweijahrestakt stattfindende Herbert von Karajan Young Conductors Award wurde am Wochenende entschieden: Preisträger ist Hankyeol Yoon aus Südkorea. Die beiden anderen Finalisten waren Vitali Alekseenok aus Belarus und Tobias Wögerer aus Österreich.

„Abgesehen vom Preis ist es bereits eine äußerst große Ehre und Freude, dass ich beim Herbert von Karajan Young Conductors Award auf dieser ehrenvollen Bühne der renommierten Salzburger Festspiele auftreten durfte“, so der Wettbewerbssieger. Hankyeol Yoon wurde 2019 als jüngster Preisträger des Gstaad Menuhin Festivals mit dem Neeme Järvi Prize ausgezeichnet und erhielt daraufhin Einladungen des Kammerorchesters Basel sowie der Symphonieorchester in Basel und Bern. Hankyeol Yoon assistierte heuer Sir Simon Rattle auf der Europatournee 2023 des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Er dirigierte die Münchner Symphoniker, das Kammerorchester Basel oder das Korean National Symphony Orchestra. Als Dirigierassistent war er am Staatstheater Nürnberg, am Grand Théâtre de Genève und bei den Opernfestspielen Heidenheim engagiert, als Stipendiat arbeitete er mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Daniel Harding und beim Lucerne Festival unter Thomas Adès. 2021 erhielt er den Zweiten Preis sowie den Publikumspreis beim Eröffnungswettbewerb der KSO International Conducting Competition in Seoul. Außerdem wurde er Finalist des Internationalen Dirigentenwettbewerbs Sir Georg Solti im Jahr 2020 und des Deutschen Dirigentenpreises 2021.

Ein Preis-Profi also, denn der Südkoreaner ist auch als Komponist schon mitmehreren Preisen bedacht worden. Im Dezember 2021 wurde sein jüngstes Werk, Grande Hipab, vom Ensemble Modern in Frankfurt uraufgeführt. Von 2019 bis 2021 gehörte er dem Mentorenprogramm der Eötvös-Stiftung für zeitgenössische Musik in Budapest an und wurde von George Benjamin künstlerisch betreut, während Peter Eötvös selbst seine Kompositionen aufführte.

323 Kandidatinnen und Kandidaten aus 54 Ländern hatten sich für den Herbert von Karajan Young Conductors Award beworben. Die drei Finalisten konnten das Programm selbst bestimmen und in drei Proben mit der Camerata Salzburg erarbeiten. „So hatte die Jury die Möglichkeit, ein vollkommenes und aufschlussreiches Bild der jeweiligen Kandidaten zu bekommen“, erklärt Manfred Honeck, der Juryvorsitzende.

Der Young Conductors Award wird zum elften Mal verliehen. Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. Dem Preisträger winkt auch die Leitung eines Festspielkonzerts mit dem ORF Radio-Symphonieorchester im kommenden Sommer. Dieses Konzert wird dann aufgezeichnet und erscheint als CD in der Edition Salzburger Festspieldokumente.

Preisträgerinnen und Preisträger der letzten Jahre waren Joel Sandelson (2021), Gábor Káli (2018), Kerem Hasan (2017), Aziz Shokhakimov (2016), Lorenzo Viotti (2015), Maxime Pascal (2014), Ben Gernon (2013), Mirga Gražinytė-Tyla (2012), Ainārs Rubikis (2011) und David Afkham (2010). (PSF/dpk)

Bilder: Salzburger Festspiele / Marco Borrelli

 

 

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